Spieglein, Spieglein oder See mal einer an

Kurz vor 7 klingelt der Wecker ?. Es hilft nix: ungefrühstückt ziehen wir los zum Lake Matheson, um die „Reflections“ zu bewundern. Da pennen selbst die Schafe noch. Das sieht lustig aus, eine ganze Schafherde und jedes liegt umgekippt auf der Wiese ??. 

Kurz vor uns biegt der Bus mit den chinesischen Touristen in die Einfahrt – die hatten wir gestern schon am Gletscher getroffen. Es sind ohnehin sehr viele Asiaten ? unterwegs. Ob das nun überwiegend Chinesen sind, ma waas es net.

Der Weg zum Ufer des Lake Matheson ist mal wieder wunderschön, ein geschlängelter Weg führt erst über eine Hängebrücke und dann durch den Küstenregenwald. Ab und an erhascht man einen Blick aufs Wasser und nach 20 min sind wir am Jetty view. Ganz in der Früh liegt der See spiegelglatt und … spiegelt. Was sonst.

Perfekte Reflektion

Mucksmäuschenstill ist es, selbst die verbliebenen Chinesen flüstern höchstens ab und an mal ein Wort. Vögel zwitschern, ein Falke fliegt kreischend übers Wasser, 2 Enten ziehen ihre Bahn und es zwitschert, pfeift, trompetet und tiriliert.

Ansicht mit Bergen

Sehr, sehr schön, auch wenn die Berge sich noch ihre Bettdecke aus Morgennebel über den Kopf gezogen haben. Dem kann meine Fotosoftware abhelfen ?

 

Gegen halb neun machen wir uns auf den Rückweg, auf dem dann dank weiterer ???? und einer lärmigen Schulklasse ??????‍♀️??‍♂️Ein Betrieb und Geräuschpegel wie auf dem Mainzer Ring im Berufsverkehr herrscht.

Köstlich

Auch im Café brummt der Laden. Während wir unser köstliches Frühstück verspeisen räkeln sich gegenüber der Mt. Cook und der Mt. Tasman aus den weißen Wolkenlaken, ein herrlicher Anblick und auch direkt vor uns eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch

 

Links Tasman, rechts Cook

 

An der Bruce Bay führt der Hw 6 wieder an die Tasman Sea. Die Brandung ist hier etwas gelassener. Must-Stopp an einem  niedlichen Kaffeebüdchen irgendwo im Nirgendwo. Auf dem Steinhaufen daneben stehen Namen und Grüße.

Coffee to go und kleine ??

Und das angepriesene  Whitebait ist eine regionale Spezialität, oder eher, ein Spleen: whitebait sind Babyfische, winzige, glasige Fischlein unter 5 cm Länge, die in den Flussmündungen gefischt werden (mit Netzen natürlich, nicht mit Angeln). Das sei kein Sport, kein Hobby, sondern eine Religion! Das Zeugs futtert man dann auf der Pizza oder im Omelette, von Kopf bis Flosse. Es schmecke nach nix, sagt uns eine Frau, es gehe ums Prinzip. Soviel also zu den kleinen ?????. Kriegt man überall an der Westcoast.

In Haast tanken wir auf, besorgen im Visitor center die Broschüre „Walks along the Haast Highway“ und laden mit den letzten Fädchen Mobilfunknetz die Geocaches entlang des Highways runter. Und dann machen wir uns auf eben jenen.

Die Straße über den Haast Pass nach Wanaka wurde erst 1960 eröffnet Jahren, das Gelände ist sehr unzugänglich. Heute ist hier der Mount Aspiring National Park. Für die 145 km lange Strecke braucht man mindestens 2,5 Stunden, wir haben gut das doppelte eingeplant.

Es geht durch das imposante Tal des Haast River, erst breit und gemächlich, dann biegt der Fluss nach Süden ab und bahnt sich seinen

Weg durch ein immer enger werdendes Tal. Von den Felswänden stürzen zahlreiche Wasserfälle, wir halten immer wieder an, machen einen kleinen bushwalk zu einem solchen waterfall oder einfach einem netten Ort, entweder liegt da ne Dose oder es ist was Schönes zu sehen, meistens beides. Für die, denen das „Dosensuchen“, also das Geocachen, fremd ist, so kann das aussehen:

Geocaching
One lane bridge

Wir queren hunderte von Wasserläufen, jeder Creek, jedes Rinnsal hat einen Namen und die teils als solche gar nicht erkennbaren Brücken eine Nummer. Als ich das hier schreibe passieren wir # 8259. Wie gezählt wird, wissen wir (noch) nicht. Immer wieder passieren wir auch die für ganz NZ typischen one lane bridges. Auf den schmalen Fahrstreifen muss man ganz schön aufpassen!

Und hier ein paar Impressionen von unterwegs:

Panorama am pleasant flat
Von fern
Von ganz nah

An den Fantail Falls stehlen hunderte von Steinmännchen dem Wasserfall die Show.

Ehe wir uns versehen, haben wir unbemerkt den Pass überquert. Von der im Reiseführer beschriebenen gefährlichen und schwierigen Streckenführung dieser Straße merken wir allerdings nach wie vor nichts. Da war der Takaka-Pass eine ganz andere Hausnummer und erst der Forgotten World Highway.

Hinter dem Pass öffnet sich das schöne weite Tal des Makarora River und die Vegetation ändert sich: hier ist es wesentlich trockener und der Wald sieht dann auch anders aus. Trockener halt ?.  All die Bäume hier zu lernen ist unmöglich, ich bin froh, wenn ich die ein oder andere Gattung erkenne, Buchen zum Beispiel. Die sehen hier völlig anders aus als bei uns, haben winzige Blätter und rissige Borken.

Auf dem letzten, etwas längeren Spaziergang zu den blue pools begegnet uns neben den süßen Fantails und den kleinen Robins noch das Animal of the Day, ein  Tomtit oder Miromiro-Männchen, „a friendly forest bird“, wie das Bestimmungsbüchlein sagt.

Animal of the Day

Eigentlich war ein anderer geflügelter Zeitgenosse für den Titel vorgesehen, der Inselvampir, die mini kleine aber um so blutrünstigere Sandfly. Ohne Spray wären wir heute ausgesaugt worden ???.

Bald schon geht der Fluß in den gleichnamigen riesigen See über. Die Nachmittagssonne vergoldet die Hänge am gegenüberliegenden Ufer. 

Am Lake Wanaka
Auch am Lake Hawea. Siehe Überschrift 😉

Wir richten uns auf dem stadtnahen aber sehr ruhigen CP in Wanaka ein und bleiben „zu Hause“, wo uns der Himmel ein dramatisches kleines Sonnenuntergangsspektakel beschert. Unverhofft kommt oft.

Alles nur Show, trocken und ruhig hier.

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