Tag 10: Von Kleinkembs nach Biesingen

Mais oui, mais non und Herr Vauban

Nach einem super Frühstück und bei feinstem Sonnenschein ☀️  radeln wir erst am Altrhein auf der rechten Rheinseite nach Neuenburg und wechseln dort auf die französische Seite. Es geht über die Dörfer, die fast alle auf …heim enden (bis auf Chalampé, elsässisch Schalampi ?). Immer prima Radwege neben der Straße, perfekt. Die Landschaft ist geprägt von den hübschen Dörfern mit ihrem prächtigen Blumenschmuck (ville fleurie), vielen INRIs und Mais. Mais ohne Ende.

Wir fragen uns, wozu man so viel Mais braucht, das kann ja nicht alles zu Popcorn verarbeitet werden ?. Maissilage als Viehfutter? Das auch, aber inzwischen hat die Industrie den Mais als Wunderzutat entdeckt, man kann Einweggeschirr aus der Maisstärke  machen, Bio-Verpackungen, sogar Kleidung. Selbst in Autoreifen kommt sie rein. Nicht zu vergessen Biosprit. So wurden Südbaden und das südliche Elsass zur Maismonokultur, nicht unumstritten. Weltweit können viele Menschen, die Mais als Hauptnahrungsmittel brauchen,  selbigen nicht mehr bezahlen. Er wird teuer an industrielle Großkonzerne verkauft.

Eines der …heims ist Fessenheim, das berüchtigte AKW ist ganz unscheinbar, man merkt es eigentlich nur an der Beschilderung. Apropos Schilder. Wir müssen hier unsere  dramatischen Erkenntnisse zusammenfassen. Also:

 

In Deutschland läuft ein Kind mehr oder minder unbestimmbaren Geschlechts brav an der Hand seiner Mutter.  Sie haben ihr Fahrrad im Keller abgestellt.

 

 

 

In Österreich hingegen, wird ein kleines Mädchen von einem Mann mit Hut geführt. Oder entführt … woher soll man denn wissen, wer der Onkel ist? Tragen österreichische Väter Hüte, wenn sie mit ihrem Kind spazieren gehen?

 

 

Hier sind wir nun in der Schweiz! Der Österreicher hat das  arglose Mädchen über die Grenze gebracht. Die Kleine wird misstrauisch und wehrt sich ganz offensichtlich gegen diese Entführung. Auch hier keine Spur von einem (Flucht)-Fahrrad.

 

 

Die Franzosen stellen Fahrräder immer separat ab, in der Garage oder so. Kleine Mädchen werden hier von ihren großen Brüdern ausgeführt. Dieser hier geht in der Nähe des AKW Fessenheim spazieren: Alle Haare sind ausgefallen und ein abber Fuß, sag einer, Atomkraft ist sicher.

 

In Straßburg läuft es dann  nicht mal mehr rund und mit der Aufsichtspflicht ist es auch nicht weit her, Man lässt die Kinder in der Stadt frei rumlaufen.

Soviel zu unseren Erkenntnissen, wie gesagt, Elke, die jetzt mit‘m Schiff unterwegs ist, bekommt davon nix mit. Dafür hat sie ein Getränke-Abo.

Unser Besichtigungsziel des Tages ist Neuf Brisach, eine Festungsstadt des berühmten Festungsbauers Ludwigs XIV, Vauban. Toller Grundriss!

Im Festungsgraben … als hätten wir es geahnt … begrüßt uns als erstes ein lebensgroßer Indischer Elefant ?.

Kunst und Geocachen im Festungsgraben.

Endlich finden wir auch die gesuchte französische Bar: verranzte Plastiktische und wackelige Stühle auf dem Gehweg der Spelunke, rauchende Franzosen beim Pernod und gegenüber wird Petanque gespielt. Das Bier ist kühl und köstlich, die Abendsonne scheint uns ins Gesicht, perfekt ?.

Wir reißen uns los und fahren noch ein paar Kilometer nach Biesheim, wo wir wieder eine super schöne Unterkunft vorfinden. Lecker Essen und ein netter Plausch mit den holländischen Tischnachbarn (er radelt, sie fährt mit dem Besenauto hinterher) rundet den schönen Abend ab.

Und natürlich Elke, die uns von ihrer Schiffsreise berichtet und vom schönen Elsass und Herrn Vauban wenig mitbekommt.

Fakten: 58 km, keine erwähnenswerten Hm. Unterkunft Biesheim, Chef des champs, sehr angenehm. Animal of the Day: Elefant ?

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