Klein Cluny in Tournus und die Arkaden von Louhans

Dienstag, 21. Mai 2024: Von Tournus über Louhans nach Chalon sur Saône

Heute fahren wir mal ganz verrückt:

Von Royer (F) über Tournus (G) nach Louhans (H) und weiter an Chalon-sur-Saone vorbei zu unserer France Passion Ferme in Chatenoye le Royal (I), 86 km

Das Städtchen Tournus an der Saône hat eine sehr hübsche Uferfront – die steht allerdings auch oft unter Wasser. Auch heute ist das Wasser ein wenig aus seinem Bett aufgestanden, aber da ist noch viel Luft (und Wolken) nach oben.

Wir lassen uns vom Labcache durch das Ort leiten, der gibt noch ein paar Erklärungen ab, leider nicht zu dieser außergewöhnlichen kleinen Skulptur. Aber dieses Internet weiß es: Es ist Saint Guilhem, der heilige Wilhelm von Aquitanien, ein Zeitgenosse Karls des Großen. Der war erst Herrscher und Krieger und ging dann ins Kloster, wo er als Einsiedler lebte. Toll umgesetzt, diese Lebensgeschichte.

Die Abtei von Tournus

Unser Ziel ist das Kloster St. Philibert, von dem bis heute sehr viel erhalten ist: Das Refektorium, der Kapitelsaal, die Keller und die Abteikirche aus dem 10./11. Jahrhundert. Sie wird in unserer Broschüre zum Teil mit Cluny verglichen.

So betritt man auch St. Philibert durch einen niedrigen, dunklen Narthex …

und kommt in das helle, hoch aufragende Kirchenschiff.

Auch hier fällt das Licht von oben ein, wie es in Cluny gewesen ist. Allerdings hat die viel kleinere St. Philibert nur jeweils ein Seitenschiff, aber auch das muss mit Strebepfeilern abgestützt werden. Die Zeichnung, die hier in der Basilika auf einem Stuhl steht, zeigt auch die besondere Ausrichtung des Tonnengewölbes im Hauptschiff: Es ist quer zur Längsrichtung gewölbt. Außerdem ist das Seitenschiff fast so hoch, wie das Hauptschiff – beides sehr ungewöhnlich.

Ganz besonders ist auch die Krypta, in die wir herabsteigen können: Ein zentraler gewölbter Raum mit schlanken Säulen, drumherum ein Umgang mit Seitenkapellen, in denen zum Teil die Bemalung noch erhalten ist.

Danach steigen wir wieder ans Tageslicht und schlendern langsam zurück durch die so typischen Gassen – hier sogar ausnahmsweise mal eine ohne die sonst allgegenwärtigen Autos.

Kritisch beäugt von drei (Bresse-?) Hühnern, kommen wir auch unserer Bürgerpflicht nach und vertrauen unsere Wahlscheine der französchen Post an. Gute Reise den beiden Kreuzen, auf dass sie zählen!
PS: Heute kommt die Meldung, dass die französische Rassemblement Nationale von Marine le Pen im Europaparlament die Zusammenarbeit mit der AFD aufgekündigt hat. Grund sind nazifreundliche oder zumindst verharmlosende Äußerungen des Spitzenkandidaten Krah. 2 Tage später wird die gesamte AFD aus der Rechtsfraktion des Europaparlaments rausgeworfen. Denen weht echt ein kalter Wind um die Nase! Recht(s) so!

Volker macht dann noch dieses sehr dramatische Foto der Wetterlage, mit er wir uns bis zum Wochenende rumschlagen dürfen. Sieht schlimmer aus, als es ist, heute regnet es nicht und es ist angenehm warm. Wir haben sogar draußen gefrühstückt!

In Louhans entern wir als erstes den E.Leclerc – ein riesiger Supermarkt, in dem man wirklich fast alles bekommt. Zum Beispiel eine Tischdecke und eine Powerbank.

Dann besichtigen wir die Attraktion der Stadt: Die Arkaden von Louhans. Die Grande Rue mit ihren Arkadenhäusern war seit dem 13. Jahrhundert das Handelszentrum der Region.

Unter den Arkaden boten die Kaufleute ihre Waren feil. Bis heute ist Louhans für seinen großen Wochenmarkt bekannt, der immer Montags stattfindet, allerdings auf einem etwas außerhalb gelegenen Marktgelände. Dafür hat Dienstags alles zu.

Leider hat man keine Fußgängerzone aus der Grande Rue gemacht, so müssen wir die Autos hinnehmen. Aber früher war hier sicherlich auch sehr viel Verkehr, Karren, Kutschen, Packesel alles was man sich vorstellen kann. 157 Arkaden, jede anders, genau wie das dazu gehörende Haus. Wirklich faszinierend.

Wir ziselieren den HoGo dann aus dem lebhaften Verkehr in Louhans wieder raus und fahren nach Chalons-sur-Saône, besser gesagt, drumherum und dran vorbei. Für heute haben wir uns nochmal einen France Passion-Hof ausgesucht und stehen mal wieder sehr exklusiv und überaus angenehm. Sogar Picknicktische hat es!

Anleger auf neuer Tischdecke (die eigentlich ein Strandlaken ist)

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