Abstecher auf die Fast-Insel Cotentin

Montag, 2. Juni 2025: Saint Vaast La Hougue und Barfleur

Die Planung lässt grad etwas zu wünschen übrig 🫣. Eigentlich fahren wir ja nach Osten, aber mir ist im Reiseführer die Insel Tatihou aufgefallen. Die liegt vor der Westküste der Halbinsel Cotentin ziemlich weit oben, ist bei Ebbe zu Fuß, ansonsten per Amphibienboot zugänglich, beherbergt Vauban’sche Bauten und kostet Eintritt. Das klingt (bis auf das Amphibienfahrzeug) eher so lala, aber der karibisch klingende Namen hat wirklich was! Zudem liegt nur wenige Kilometer nördlich Barfleur, das zum einen in der Liste der „Schönsten Dörfer Frankreichs“ rangiert und zum anderen Schauplatz des Krimis ist, den ich grade lese. Das interessiert mich natürlich!

Genaugenommen „lese“ ich den bereits seit drei Wochen und hab die Onleihe schon verlängert. Abends im Bett fallen mir nämlich nach 5 Minuten die Augen zu und am nächsten Abend muss ich von denen noch die letzten 2 Minuten wiederholen – das ist wie die Echternacher Brückenprozession. Aber ich bin zuversichtlich!

Nach einigem Hin und Her fahren wir am Montag früh nach Le Vaast, begucken uns aber Tatihou nur aus der Ferne und machen statt dessen eine superschöne Fahrradtour in das Fischerdörfchen Barfleur.

Und morgen machen wir mal einen Schlag von knapp 200 Kilometern zu einem – hoffentlich – schnuckeligen privaten Stellplatz zwischen Deauville und Honfleur. Wir möchten nämlich zusehen, dass wir aus dem zunehmenden D-Day-Gedöns rauskommen.

Den Rest des Tages kann man als Bildergeschichte erzählen. Es war wie gesagt eine superschöne Radtour von 42 (!) Kilometern.

Das „Stehfoto“ – Chronistenpflicht
Tatihou mit Tour Vauban
Abends nochmal: Jetzt mit Wasser!
In dem Kirchlein hab ich ein Kerzchen angezündet. Solide katholische Grundausbildung schafft eine gewissen Volksfrömmigkeit, der ich mich manchmal nicht entziehen kann (und will!)
Leuchtturm an der Hafeneinfahrt
Überall im Fischereihafen von Saint Vaast liegen die Netze liegen zum Trocknen aus
Auf der voie verte. Frankreich hat ein riesiges Netz von Radwegen, teils ausgebaut wie dieser hier, oft führen sie auch über kleine Nebenstraßen. Immer sind sie gut ausgeschildert.
Auch diese Schönheit kannte ich nicht: Es ist Rosen-Lauch, Allium rosium. Heimisch unter anderem auf den Kanaren!
Einer der herrlichen langen Sandstrände der Normandie
Direkt am Radweg 😃. Temperaturtest im seichten Wasser: mindestens 20 Grad!
Der erste Blick auf Barfleur – ein Träumchen (trotz Ebbe 🤭)
Der zweite auch
Und der dritte
Der Hafen von Barfleur war im Mittelalter der wichtigste Hafen der Normandie. Von hier aus stach Wilhelm der Eroberer 1066 mit der Mora in See. Es war der Hafen für Fahrten von/nach England
Weit hinten: Der imposante Leuchtturm von Gatteville
Im Vordergrund das AoD: Ein Silberreiher bei der Arbeit
Wir machen erst mal Pause bei Kaffee, Bier und Crèpes caramel au beurre salé
Noch ungewöhnlicher: Das Ziehharmonika-Haus. Wird abends zusammengeschoben wie eine Matrioschka. Das spart Platz und Heizkosten 🤣🤡
Extra Service für Geocacher: Caches werden beschildert.
Das Wort „Cache“ bedeutet hier soviel wie „Pfad“ oder „Feldweg“. Ein gefundenes Fressen für unsereiner. Hier: GC6BK1D
Ein „Colombier“ – ein Taubenhaus. Im Inneren gibt es für jede Taube eine Nische. Nur der Adel durfte Tauben halten. Es gab im Departement an die 200 solcher Colombiers, er größte in Le Havre bot Platz für 2.200 Tauben!
Nach dem Besuch von Barfleur geht es durch das Tal des Flusses Saire.
Meistens sieht man ihn aber nicht
Und wenn, dann kanalisiert
Aber auch mal so ❤️
Nach knapp 40 Kilometern liegt Saint Vaast wieder vor uns

Eine wirklich schöne Radtour war das mit sehr unterschiedlichen Landschaften. Wir sind auch oft durch die Felder geradelt – neben Weizen und Gerste werden hier vor allem sehr oft Kartoffeln angebaut. Außerdem Mais (der ist noch sehr klein) und auch ein paar Felder mit Zwiebeln haben wir gesehen.

Und das ist unser Abendessen: Dekonstruiertes Fischbrötchen

Statistik und Karten gibt es wie immer von Volker.

So isses, heute sind zwei Wochen rum … also Zeit für die Gesamtstrecke …

von Zuhause bis zum heutigen Standort sind es knapp 1.000 km …
und heute von Carentan-les-Marais (I( bis Saint-Vaast-la-Hougue (J) sind es 43 km

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert