Ausschnaufen bei den hohlen Wegen

Samstag und Sonntag, den 6. und 7. Juli 2024

Dinard, Saint-Malo und Mont Saint-Michel, was tolle Impressionen. Das gilt es erstmal zu verarbeiten.

Von Dinard und Saint-Malo nach Manoir de la Fouliere, 83 km

Hier sind wir wahrlich in the middle of nowhere. Der Stellplatz ist echt kuschelig. Ein sehr guter Platz zum Abhängen.

Eindrücke vom Stellplatz
Die Stellplatzkatze ist sehr neugierig

Die Geocaches sind hier dünn gesät, zumal wir uns ja vorgenommen haben, jeden Tag mindestens einen zu finden. Wobei ich (Volker) darüber nicht wirklich unglücklich bin. So komme ich auf meine Anzahl Schritte am Tag. Gestern bin ich dem GR 223, einem Abzweig des Zöllnerpfads in der Normandie, in die eine Richtung zum Geochache gefolgt. Am Folgetag begebe ich mich auf die Suche nach dem zweiten und letzten Cache dieser Gegend, wieder über den GR 223 in die entgegengesetzte Richtung. Dem Zöllnerpfad sind wir bereits in der Bretagne begegnet. Dort heißt er GR 34. Der Wanderweg hier in der Gegend führt über beeindruckende Hohlwege, die Bocage heißen und denen wir so ähnlich vor Jahren in der Toskana begegnet sind. Dort haben zur Zeit der hiesigen Kelten die Etrusker ein wahrlich komplexes und schwer beeindruckendes Wegenetz aus Hohlwegen errichtet. 

Ob die Etrusker oder die Kelten die Hohlwege zu Handels- oder Militärzwecken gebaut haben oder aus beiden Gründen, sei mal dahingestellt. Jedenfalls hat sich die Deutsche Wehrmacht lange Zeit in den Bocage vergraben und die Befreiung von den Nazis durch die Alliierten verzögert. Aber letztlich waren die Alliierten, wenn auch unter hohen Verlusten auf beiden Seiten nicht aufzuhalten. 

Als Deutscher der nachfolgenden Generation des 2. WK erlebe ich die Wanderung durch die Bocages mit großer Demut. Ich bin sehr, sehr dankbar für die damalige erfolgreiche Operation der Alliierten. Mögen nie wieder Rechtsextreme in die politische Verantwortung kommen. All diese Gedanken sind mir auf dem Weg zum Cache und wieder zurück durch den Kopf gegangen.

Gelingt es einmal aus einem Hohlweg herauszukommen, bietet sich oberirdisch der Blick auf die „Knick“-Landschaft, die wie die Hohlwege ebenfalls typisch für die Bocage ist.

Unsere mobile SAT-Anlage

Während ich mir also meinen Zeitvertreib mit Schritten und Geocachen versüße, schaut Uschi über die während unseres Wech-Seins in Frankreich erstmalig aufgebaute SAT-Antenne das Springreiten des CHIO in Aachen – eine große Leidenschaft von Uschi.

So chillen wir uns durch das Wochenende ohne zu wissen, dass es unser letztes in diesem Frankreichurlaub sein wird.

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