Cluny #1: Restposten für Europa

18. Mai 2024: Cluny

Wir verlassen das schöne Baume les Messieurs und düsen aus dem Franche Comté in die Bourgogne nach Cluny. Über die RN 6, (fast) immer geradeaus. Hinter’m Horizont geht’s weiter …

Von LeMorvandiau – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3856678

Burgund oder Bourgogne bezeichnet heute den nordwestlichen Teil des historischen (Königreichs) Burgund. Es ist rundlich, oben links und unten rechts flach, dann zur Mitte hin hügelig (200 – 400 m), um Dijon und Beaune im Osten mal etwas höher und in der Mitte ist wie ein Pickel ein kleines Gebirge mit dem höchsten Berg, dem Haut Folin (901 m).

Wir düsen, denn wir haben eine deadline: 12 Uhr 30. Da schließt das Postamt. Wieso uns das touchiert? Nun, wegen Europa, genau gesagt wegen der Wahl zum Europaparlament am 8. Juni. Wir haben Briefwahl beantragt, aber die Unterlagen wurden erst nach unserer Abreise verschickt und per Nachsendeauftrag zu Fe und Abi umgeleitet. Und die schicken sie nun am 13. Mai weiter zum Postamt nach Cluny. Poste Restante. Das heißt natürlich nicht Restposten sondern postlagernd.

Die Sendungsverfolgung der Deutschen Post (oder DHL oder wie immer Thurn und Taxis jetzt firmiert) funzt noch bis Donnerstag früh: dann kommt die ominöse Meldung, der Bereich der Zustellung sei erreicht. Und dann nix mehr. Wo dieser Bereich nun ist? Keine Ahnung. Inzwischen vermute ich, dass das Postamt in Cluny gemeint ist, aber es wäre viel zu einfach, das so hinzuschreiben: „Ihr Brief liegt im Postamt von Cluny zur Abholung bereit“. Das würde jeder verstehen und das kann nicht Sinn der Sache sein. Nicht für 7,20 Euro 🤪.

Von Baume-les-Messieurs (B) nach Cluny (C), 108 km

Wir düsen also nach Cluny, entern dem Campingplatz gegen 11.30 Uhr, suchen uns einen etwas ungewöhnlichen Platz: die Stellplätze sind vom Regen durchweicht, wir müssen auf den Zuwegen stehen. Um 10 vor 12 rennen wir los Richtung Postamt. Da das nur 450 m entfernt ist, bremsen wir alsbald und erreichen die mit zwei Damen befraute Behördenzweigstelle gemessenen Schrittes.

In feinstem Französisch trage ich unser Begehr vor und bekomme zur Antwort, nein, da sei nichts gekommen. Und gestern? Auch nicht! Ob sie nochmal schauen könnte? Die Dame reißt eine Schublade mit der Beschriftung #A – #F auf (obwohl ich ihr unseren Namen schon buchstabiert hatte). Ich weise sie auf #M hin und erkenne sofort in dem Reiter unseren Brief (Fenja hatte den fotografiert). Der da! Nein, meint die Postfrau. Doch, insistiere ich. Nein, beharrt sie. Die Kollegin, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, greift nun beherzt in die Schublade und zieht unseren Brief heraus! Ach doch, meint die andere. Aber nicht Poste restante! – Einschreiben. Aber da isser doch, postlagernd, hätte ich am liebsten gesagt, wenn ich so fix die französischen Worte parat gehabt hätte. Die Kollegin hilft: Es stünde doch drauf: poste restante. OMG 🤓😝😂.

Puhhh! Der Barcode wird gescannt und gegen eine Unterschrift darf Volker den Brief entgegennehmen. Die Sendungsverfolgung weist prompt aus: „Die Sendung wurde am 18.5. zugestellt“ 😅. Nun können wir also zur Briefwahlurne schreiten.

Kurz bevor es wieder zu regnen beginnt, sind wir zurück im HoGo und feiern unseren Erfolg mit einem Anleger. Auf den besteht Volker! Dann sitzen wir das Trisswetter aus. Das endet kurz nach 16 Uhr abrupt und die Sonne scheint so strahlend und unschuldig vom Himmel, als hätte sie nie was anderes getan.

Wir radeln zum Bi1-Supermarkt und füllen die Vorräte auf. Heute Abend gibt es geröstete Champignons auf Bohnenpüree mit einem Topping aus Mandeln, Panko und Thymian. Lecker!

Das Püree aus weißen Bohnen (Dose) schreddert – leicht zweckentfremdet – unser 12V Smoothie-Maker, ein Geschenk von Fenja. Coole Lightshow inklusive.


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