Vom 28. Juni bis 2. Juli besuchen wir Ben, Silvi und vor allem unsere drei Enkeltöchterchen in Dresden. Wir haben sie Weihnachten 2019 das letzte Mal leibhaftig gesehen – danach gab’s nur noch Skype. Volker hat den Mädels ein- bis zweimal pro Woche vorgelesen, dennoch war ich mir fast sicher, dass zumindest die dreijährige Mathilda (Mimi) uns nicht kennen und fremdeln würde.
Weit gefehlt! Wir haben sie nach unserer Ankunft im Kindergarten abgeholt und sie war gleich ganz zutraulich und hat uns „zugetextet“. So süß 😍.
Mathilda isst einen Apfel und fragt: „Oma, was ist da drin?“ Ich antworte – in der Absicht das Kind zu verwirren: „Oh, da sind Vitamine drin, Vitamin A und Vitamin C und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe.“ Daraufhin Mimi völlig ungerührt und wie aus der Pistole geschossen: „Na, das ist ja dann lecker!“
Bilder von den Kindern werden wir hier nicht posten, dafür ist die Welt zu schlecht und dieser Blog nicht genügend abgesichert.
Wir haben jedenfalls sehr schöne Tage mit der Familie verbracht, waren mit den Kiddies im Schwimmbad und zweimal in der Neustadt bummeln und spielen und Ben konnte zum Glück auch 2 Tage überstundenfrei machen. Es war aber auch anstrengend, die drei gönnen einem ja keine freie Minute 😅.
Zum Abschied waren wir gestern Abend mit Ben in Schmidt’s Restaurant fein essen.
Heute (Freitag) haben uns die Mädels vor der Schule/Kindergarten im Wohnmobil Auf Wiedersehen gesagt. Nun reisen wir gleich ab zum Wiesentreffen nach Hildebrandshausen.
Weil uns die A4 auf Dauer zu langweilig wird, wechseln wir alsbald auf die A14 und dann weiter auf die A38 südlich von Leipzig und Halle. So kommen wir an den von weithin sichtbaren Pyramiden des Mandsfelder Landes vorbei, die im Zuge des Kupferschieferbergbaus angelegt worden sind. Die höchste Halde hat doch immerhin eine Höhe von 153 Meter. Südlich von uns im Dunst ist das Kyffhäuser Denkmal zu sehen. Wir nehmen uns vor, in den nächsten Tagen dort hinzufahren. Ebenso wir die Wartburg auf unserem „Zettel“ steht. Dann taucht die BAB-Ausfahrt Nordhausen auf. Irgendetwas klingelt da bei mir, und ich schaue in Wikipedia nach. Ja richtig, die KZ-Gedenkstelle Mittelbau-Dora. Hier haben die Nazis gegen Ende des 2. Weltkrieges die V2-Raketenproduktion unterirdisch umverlegt, nachdem die Alliierten die Versuchsanlage in Peenemünde zerbombt hatten. Eine ganz schlimme Geschichte, was hier in Dora passiert ist. 60.000 Kriegsgefangene aus ganz Europa mussten hier unter menschenunwürdigsten Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Viele, viele Gefangene hatten dies nicht überlebt. Das Kyffhäuser Denkmal, das ja auch ein Pilgerort der Rechtsnationalen ist, zusammen mit dem KZ Mittelbau-Dora stimmt uns schon äußerst bedenklich. Dieser Art von Gedankengut der Generationen unserer Eltern und Großeltern darf niemals mehr die Überhand ergreifen.