Zwischenstopp in Freyburg an der Unstrut
Unser nächstes Ziel ist Freyburg an der Unstrut. Sehr gerne wären wir nach Naumburg gefahren, aber die Bewertungen des dortigen WoMo-Stellplatzes sind derart katastrophal, dass wir uns das nicht antun wollen (marodierende Jugendliche nachts). So fahren wir „nebenan“ ins beschauliche Weinstädtchen Freyburg.
Der Hinweg gestaltet sich indes etwas schwierig, weil die WoMo-Navi-App uns partout nicht auf dem direkten Weg über eine für LKW gesperrte Brücke die 300 m ins Ort fahren lassen will, sondern einen 6 km (!) langen Umweg wählt, der jedoch (nachdem wir schon zahlreiche Bewohner/Besucher von Zscheiplitz verschreckt haben) an einem Weg endet, der außer für Fahrräder gleich für ALLES gesperrt ist. Die App ist verbesserungswürdig!
Also zurück marsch marsch und alle LKW-Verbotsschilder ignorierend (wir sehen ja aus wie ein 3,5-Tonner) erreichen wir den überaus netten Stellplatz der sehr entspannten Familie Schulz. Deren Haus liegt in der überschaubaren Altstadt von Freyburg, Hof und Garten direkt am Fluss.
Hier sieht man auch, dass wir im Weinanbaugebiet sind, Saale-Unstrut, das nördlichste deutsche Weinanbaugebiet, für uns völliges Neuland. So sind wir gespannt, was uns erwartet.
Nach einem erfrischen Bad im recht kühlen Nass des Flüsschens machen wir uns auf den Weg zur Burg. Nein, es ist nicht die Freyburg, sondern die Neuenburg, die hoch über dem Städtchen thront und uns mit Labcache und Burgwirtschaft zum Aufstieg lockt.
Der Aufstieg über viele Treppen ist recht kurz (bissel über 1 km) und dank der flachen Treppen ganz angenehm. Oben genehmigen wir uns erst mal in der freundlichen Schänke ein Kaltgetränk.
Volker organisiert nebenher eine Tischreservierung zum Abendessen und für den anschließenden Tatort ist auch schon alles gerichtet. Das dräuende Gewitter zieht vorbei, den Labcache erledigen wir nach einem kleinen Hänger bei MDCCXIX und den Bonus auf dem Abstieg. Läuft bei uns 😁.
Im lauschigen Garten des Restaurants Unstruttal am Marktplatz werden wir sehr zuvorkommend bewirtet, ein kurzer Gewitterguss stört auch nicht weiter.
Wir stoßen mit Bernd und Brigitte remote mit Rotkäppchen-Sekt an – hier in Freyburg ist die Firmenzentrale von Bernds Arbeitgeber.
Die Sektkellerei kann man besichtigen, dafür müssen wir aber nochmal wiederkommen.
Überhaupt müssen wir das, denn so klein Freyburg auch sein mag (keine 5.000 Einwohner), die paar Stunden auf der Durchreise sind einfach zu wenig.
Ich trinke einen Weißburgunder, ein frischer, angenehmer Wein, und Volker einen bemerkenswerten Rotwein der Rebsorte Cabernet Dorsa. Die ist aber nicht, wie der Name vermuten lässt, ein Abkömmling des Cabernet Sauvignon, sondern eine Kreuzung der Sorten Blaufränkisch und Dornfelder. Der Wein steht herrlich tiefrot im Glas und das Barriquefass hat ihm auch gutgetan. Meint man nicht, dass Deutschland so schöne Rotweine hat. Ich sach ja: Hauptsache kein Spätburgunder …