Naturally NZ – Wellington Tag 2

Wir frühstücken sehr dekadent im Cafe um die Ecke ???? und besuchen dann das hypermoderne neuseeländische Nationalmuseum Te Papa Tongarewa.

Erst mal lockt uns ein Geocache ins Untergeschoss: hier kann man einen Blick auf die Erdbebenisolatoren werfen, auf einen der 152 riesigen Gummipuffer, auf denen das Gebäude ruht. 

Im Te Papa legt man großen Wert auf Zweisprachigkeit und Kunst und Kultur der Maori kommen natürlich nicht zu kurz. Das meiste darf man allerdings nicht fotografieren.

 

Te Papa, Bush City

Wir interessieren uns eh mehr für die Landesgeschichte unter ökologischen Aspekten. Auch diesem Thema widmet sich eine Abteilung des Museums. Fazit: fast alles was heute hier kreucht und fleucht wurde von Siedlern – erst den aus dem philippinischen Raum eingewanderten Maori und später den Pukahe, den europäischen (und amerikanischen) Einwanderern – eingeschleppt. Kaninchen, Igel, Marder, Katzen, Hunde, Mäuse, Ratten, Schweine, Rehe, Papageien und die besonders unbeliebten Possums … die Liste ist ellenlang. In Neuseeland gab es keinerlei Säugetiere und die neuen Bewohner richteten unter der endemischen Tierwelt der Inseln, und das sind in erster Linie Vögel, großen Schaden an und tun das bis heute. Was wir Europäer als schützenswertes Tier erachten (Igel, Marder, Eulen) gilt dem Neuseeländer als Schädling. 

Aber natürlich ist der größte Schädling mal wieder der, der uns im Spiegel anschaut. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten haben die Siedler die zu 90% bewaldeten Hauptinseln ?????in Weideland für Schafe und Rinder umgewandelt: Roden oder abbrennen und Gras drüber wachsen lassen ??.

Da kommen wir mal wieder schlecht weg. Aber Menschen haben ja auch eine Daseinsberechtigung. Wäre dem nicht so, müssten wir uns alle umbringen (am Besten in Palmerston North ?). Nur die Rücksichtslosigkeit, die müssen wir ablegen.

I feel PINK

Nach ein wenig moderner Kunst (teilweise ???) nehmen wir dann Teil 2 des Tages in Angriff und fahren mit dem historischen (1902) Cable Car den Bersch enuff (wer hat‘s erfunden? Richtig! Die ??.

Wellington Cable Car

Leider hat die Sternwarte nicht geöffnet, da kommt uns das kostenlose Shuttle nach Zealandia gerade recht.

Zealandia

Zealandia, oder Karori Wildlife Sanctuary ist … ja was eigentlich? Ein Forschungsprojekt? Ein Zoo? Eine Touristenattraktion?  Ende der 1990er Jahre hat man ein gut 200 ha großes Areal mit einen 9 km langen Zaun eingefriedet, der nicht heimische Säugetiere – also ALLE Säugetiere – fernhalten soll. Was schon da war, wurde eliminiert und wenn heute mal eins reinkommt, warten Fallen und Giftköder. Man hat viele ursprüngliche und seltene Tiere – meist Vögel – hier angesiedelt und will für die originäre Tierwelt Neuseelands ein Refugium schaffen ?????.

 

Eingezäunt

Wir wandern also durch diesen isolierten Lebensraum, es ist ein wenig wie im Jurassic Park, nur ohne Dinos, und lauschen der Kakophonie, die aus dem Buschwald dringt. Und wirklich: wir bekommen einiges an Tieren zu Ohr und auch zu Gesicht.

 

Hier die Animals of the day, wenn ihr die Bildchen anschaut, gibt‘s das Viech in groß.

 

Tui

Der Tui, den es nur in NZ gibt, ist ein kecker Vogel und ein wahrer Gesangskünstler. Als „Spötter“ ist er ein begabter Stimmenimitator und kann alles vom Handyklingelton 

bis zur Kettensäge nachmachen und das auch noch simultan!Ein echter Tonkünstler, dem wir fasziniert  zuhören: https://youtu.be/5Gcog4DreGY

 

Robin
Waldpapagei
Takahe

 

Dann entdecken wir noch den sehr fotogenen Robin (Langbeinschnäpper) und die schwer zu fotografierenden, seltenen Saddlebacks. Sie waren auf den Hauptinseln schon ausgerottet, als Bodenbrüter wurden die Gelege und die Jungvögel Opfer von Mardern und Ratten. Hier im Reservat hat man wieder Brutpaare ansiedeln können.

Besonders toll sind die Kakas, Neuseelands Waldpapageien. Auch sie sind von eingeschleppten Schädlingen bedroht. Weil die natürliche Nahrung im Busch noch nicht ausreicht, haben die Kakas eine Futterstation, deren Hebelmechanismus sie clever und ganz selbstverständlich mit dem Fuß bedienen. 

Es huschen noch mehr gefiederte Gesellen durch die Büsche und Bäume, der kleine Hihi und auch ganz „normale“ Spatzen und Amseln. 

Besonders spektakulär ist die neuseeländische Brückenechse, die zu Gesicht bekommen, der Tuatara, ein lebendes Fossil. Die bunten „Perlen“ sind wohl Markierungen oder Peilsender, alle Tiere im Reservat sind beringt oder anders gekennzeichnet.

Tuatara

Am End gibt es noch eine Takahe mit ihren (großen) Küken zu sehen. Dieser flugunfähige Vogel, eine Ralle,  ernährt sich von bestimmten Grassorten und galt als ausgestorben, bis man 1948 wenige Tiere wiederentdeckte. Heute versucht man auf den kleinen raubtierfreien Inseln wieder mehr Takahen anzusiedeln.

Die kleinen grasgrünen Geckos beobachten wir am End in einem Terrarium, es gibt natürlich auch freilebende im Park.

Auch einiges an Insekten wuselt hier herum, riesige Heuschrecken ?, die Weta, die man in ihren Insektenhotels beobachten kann. Ist aber nicht mein Ding, so ein Riesenhüpfer ?, also schnell den Deckel wieder zu. Ihr Name kommt übrigens vom Maori-Gott Wetapunga, dem Gott der hässlichen Dinge ??.

 

Der Streifzug durch einen Teil des Sanctuarys vergeht wie im Flug, hier hätten wir statt knapp 3 Stunden locker einen ganzen Tag und mehr verbringen können.

Nach so viel Fauna und Flora fahren wir mit dem shuttle und dem Cable Car wieder runter in die Stadt und lassen in der wuseligen Cuba Street den Abend ausklingen.

 

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