Sixtythree und tschüss

Ganz weit weg in die Eifel 13. bis 17. Januar 2022

Geburtstag. Schon wieder 🥱. Doch dieses Jahr gibt es Alternativen. Trotz Omi Kron 🦠 und Infektionen en masse darf man raus. Das war letztes Jahr um die Zeit anders: Lockdown bei Inzidenzen um die 200 und proppenvollen Krankenhäusern. Jetzt, trotz über 80.000 Neuinfektionen pro Tag, fühlt sich das Ganze irgendwie doch entspannt an. Und man darf reisen. Impfen ist wirklich ein Segen 🙏🏻 der Wissenschaft!

HoGos 10.000

So wünsch ich mir, meinen Geburtstag in der Eifel zu verbringen, in Monschau, und im Haus Vennblick so richtig zu schlemmen. Wetter passt, 2G+ in NRW juckt uns nicht und Rik und Brigitte freuen sich auch.

Also nix wie hin.

Wir machen Zwischenstation in Nettersheim (the true home of Heiner) und finden den Stellplatz gut belegt vor, immerhin 7 WoMos mit uns.

4 von 7

Am End ist’s ein Glück, dass es ihn noch gibt, den WoMo-Hafen, denn das furchtbare Hochwasser hat auch Nettersheim nicht verschont. Das Tal der Urft wirkt wie frisch ausgebaggert, die Bahnlinie ist zerstört, das Naturzentrum leergeräumt, die Brücke beschädigt und auf einem großen Platz stapelt sich (Sperr-)Müll. Sogar drei Tote gab es hier im Ort 😢.

So hängt am Nettersheimer Wunschbaum neben Gesundheit, Kraft und Geborgenheit auch der Wunsch nach einem Rückhaltebecken.

Und auch hier gibt es Deppen, die die Symbolik nicht kapieren 🙈😤. Nun ja. Wie schon Einstein sagte: Zwei Dinge sind unendlich, die Dummheit der Menschen und das Universum. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Mit uns meint es das Universum gut und wir verbringen einen gemütlichen Abend im kuschligen Wohnmobil 🤗. Schlag 12 entkorken wir die letzte Flasche PAN-Sekt (nein, nicht mit dem Säbel!) und Volker überrascht mich mit Karten für die (letzte?) Abschiedstournee von Elton John. Großartig!

Am Freitag strahlt die Sonne vom Himmel was das Zeugs hält. Hatte ich auch nicht anders erwartet. Schließlich hab ich Geburtstag 😜.

Volker in den Fußstapfen der Römer
Track


Nach einem ordentlichen Frühstück begeben wir uns auf die Spuren der Römer. Den archäologischen Landschaftspark kennen wir ja schon von unserem letzten Besuch in Nettersheim. Jetzt ist er mit einem Multi bedost und das ist Grund genug, sich alles (nochmal) anzusehen.

Hoch zum Matronenheiligtum, wo immer noch den Göttern gehuldigt wird, vorbei an den Streifenhäusern und schließlich runter zum kleinen Kastell. Von da entlang der Urft zurück ins Ort, vorbei am Römerweiher, Mühlen, Kunst und den imposanten Kalkbrennöfen. Das Bachbett ist größtenteils wieder freigeräumt, viel wurde auch gefällt und am Ufer liegt der Baumschnitt in riesigen Stapeln. Es wird dauern, bis man die Folgen der Flut nicht mehr sehen wird.

Den ganzen Tag über trudeln Glückwünsche ein, per Mail, Messenger und Telefon. So viele 🐞🍀💐🥂🎉 🤗.

Zurück am HoGo gibt‘s Kaffee und Kekse und dann schuckeln wir die paar Kilometer nach Monschau-Höfen … wo wir uns erst mal in einem Schneehaufen festfahren und die Hinterräder freischippen müssen 😐. Aber dann klappt‘s. Ja, hier oben ist Winter, es liegen ca. 10 cm verharschter Schnee.

Schneeeee
Unterwegs, der Abendsonne entgegen

Die Begrüßung mit Brigitte und Rik ist herzlich, ich bekomm einen Sekt ausgegeben und wir quatschen ausgiebig. Natürlich ist Corona ein Thema; wir freuen uns, dass die beiden bisher glimpflich durch die Pandemie gekommen sind. Sie mosern und schimpfen nicht, das ist sehr wohltuend!

Riks Muscheln 🦪🦪🦪 sind mal wieder göttlich und als Nachtisch kriege ich sogar einen Geburtstagskuchen serviert 👏🏼👏🏼👏🏼. Das ist alles ziemlich nah an einem perfect day 😍.

Auch am Samstag Morgen begrüßt uns strahlender Sonnenschein. Winterwonderland.

Wir machen die Fahrräder startklar, um eine Runde über Kalterherberg und Monschau zu drehen. Ob und wie allerdings die Straßen und Wege geräumt sind, wird sich weisen.

Bis Kalterherberg fahren wir an der Landstraße, Verkehr ist kaum, das klappt prima.

Daselbst werfen wir mehrere Blicke auf und einen in den Eifeldom, die große neuromanische Pfarrkirche die mit einem, allerdings sehr lieblosen, Virtual „bedost“ ist.

Eifeldom

Dann geht es Richtung Vennbahn-Radweg. Über die Straße bergab fließt ein kleines Rinnsal, das könnte glatt sein. Aber Volker kommt gut rüber, also ich hinterher. Und schon legt sich die Erika flach. Und ich mit ihr. War doch Glatteis dahinter, das hatte ich durch die Sonnenbrille nicht erkennen können. Dank geringem Tempo und Helm ging das aber glimpflich ab, auch die Panzerglasfolie auf dem nagelneuen Handy hat ihren Dienst getan. Doch nach und nach meldet sich meine Leiste, da muss ich mir was gezerrt haben. Stört zumindest nicht beim Radfahren. Also weiter. Aber das Unterfangen geben wir bald auf, denn der Radweg ist nicht geräumt und auch nicht abgetaut … also retour, der Berg wieder rauf. Wir nehmen dann die Bundesstraße 399 nach Monschau, hier ist der Radweg zwar nicht schön, aber schnee- und eisfrei. Nach 6km erreichen wir Monschau.

No go

In Monschau ist es noch schön weihnachtlich geschmückt, mit Lichtern, Glitzer und Schmuck und es herrscht mords Betrieb. Gefühlt halb Belgien ist an diesem schönen Tag zu Besuch. Wir schlürfen einen sehr leckeren Glühwein, latschen ein bissel durchs Städtchen.

Doch es ist kalt in den engen Gassen, in die die Sonne nicht vordringt und bald beschließen wir, zurück nach Höfen zu radeln. Das wird für Volker dann ne echte Herausforderung, denn es geht sehr, sehr steil den Berg rauf, dazu anfangs noch auf Kopfsteinpflaster. Mit einem fröhlichen “wir sind gleich oben“ trete ich in Erikas Pedale und bin wech 🚴🏼😜.

Köstliches aus Riks Küche

Um 5 gehen wir im Haus Vennblick duschen und frisch gestylt genießen wir gratinierten Ziegenkäse mit Hirschschinken und danach leckere Lammkoteletts. An der Theke lassen wir den Abend bei ein paar Bierchen an der Theke ausklingen und lernen dabei noch ein paar Eifeler Originale kennen. Vor allem Peter und seine Elke (beide ca. unser Alter) mit Hund Fiete sind ein „Erlebnis“. Der arme kleine (Schoß)-Hund wird keine Sekunde in Ruhe gelassen, ständig geknuddelt, gestreichelt und sogar geküsst. Ich würde wetten, die beiden haben keine Kinder/Enkel und der Hund muss es ausbaden.

Am Sonntag morgen ist dann Schluss mit ☀️-Schein. Da meine Leiste immer noch weh tut, beschließen wir, einfach “zu Hause“ zu bleiben. Blog schreiben, lesen, Kaffee trinken, vielleicht mal kurz die Beine vertreten und den letzten Tradi in Höfen loggen. Heute Abend gibt es Ente à l‘Orange und danach Münster-Tatort. Klingt nach einem guten Plan!

Hoffentlich schneit es nicht zu dolle, damit wir morgen auch gut hier wegkommen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert