Sonntag und Montag, den 27. und 28. September 2020
Am Sonntag morgen heißt es Abschied nehmen von Höfen und dem Haus Vennblick. Nach einer ruhigen aber sehr regnerischen Nacht zeigt sich zögerlich ein 🌤-Strahl. Wir packen unser Gelersch zusammen und fahren erst mal nach Belgien in den Supermarkt einkaufen. Das macht Spaß, tolles Geschäft, super Angebot wie in Frankreich und viel unverpackt und Bio. Auch achtet man in Belgien sehr auf Hygiene, Abstand und trägt Maske.
Danach steuern wir den Wohnmobilhafen in Nettersheim an. Das Eifelstädtchen kennen wir schon von unserer Eifelsteigwanderung, hier waren wir im August 2010, 10 Tage Gepäckwanderung auf dem Eifelsteig und es hat die ganze Zeit geregnet 🌧🌧🌧.
Der Stellplatz liegt 300 m hinter dem Eifelnaturzentrum, ganz ruhig, große Parzellen mit Strom für 9 EUR/24 h. Sehr schöner Platz.
Wir sind platt und machen grad mal gar nix, außer Kekse futtern und Blog schreiben. Und weil Sonntag ist, baut Volker später die SAT-Anlage auf und nach 2 Stunden Satelliten- und Sendersuche sitzen wir Punkt 20:15 in den Fernsehsesseln zum
Am nächsten Morgen, es ist einer der unter Werktätigen so gefürchteten Montage 🤬, macht sich wieder ein Fünkchen Unternehmungslust in uns breit. Wir lassen uns mal wieder von den Geocaches leiten und geraten so auf die Spuren der römischen Besiedlung zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr.. Ausgrabungen der Uni Köln brachten vor ca. 10 Jahren diese Relikte zum Vorschein, die man dann liebevoll rekonstruiert und informativ beschildert hat.
Ein Stück oberhalb befindet sich das ebenfalls in seinen Grundrissen rekonstruierte Matronenheiligtum.
Scheinbar frönen einige Eifler immer noch den heidnischen Kulten, oder ist es Eifel-Voodoo, was hier praktiziert wird?
Die am Heiligtum abgebildeten Frauen sind keine Römerinnen, sie tragen germanische Kleidung. Es war ein grundlegendes Merkmal der römischen Siedlungs- und Eroberungspolitik, die jeweiligen heimischen Sitten und auch die Götter zu „assimilieren“. Sie wurden einfach dem großen römischen Fundus einverleibt.
Auf dem Rückweg treffen wir wieder auf die Matronen, diesmal modern interpretiert.
Matronen waren übrigens bei den Römern keineswegs Göttinnen, sondern die Heimchen am Herd, geachtete aber auch unterdrückte, unselbständige Frauen. Die Bezeichnung der mütterlichen Gottheiten ist also ein wenig irreführend.
Zu meiner großen Freude konnte ich auf dem Kiesweg wie schon vor 10 Jahren fossile Seelilienstängel und versteinerte uralte Muscheln finden. Deren Herkunft erklärte uns dann das Naturzentrum Nettersheim mit seinen schönen Ausstellungen und einem prachtvollen Salzwasseraquarium. Im Devon, vor 350 Mio. Jahren, dümpelte die Eifel auf ihrer Scholle südlich des Äquators in einem tropischen Korallenmeer. Hier in der Kalkeifel treten dessen fossile Überreste zu Tage. Man geht hier wahrlich über Leichen.
Aber auch mit der rezenten Fauna beschäftigt sich das Naturzentrum. Der Spagat, es sowohl Kindern als auch Erwachsenen recht zu machen, ist hier ganz gut gelungen.
Wo kann man schon mal einer Schleiereule soooo tief in die (Glas-) Augen blicken?
Das war‘s dann auch für heute. Der Rest des Tages besteht aus „extreme Abhanging“, Kochen und Telefonieren mit family & friends.
Morgen reisen wir ab und dann … yippieyayeah … geht’s mit dem Gaul in die Prairie.