☁️?☁️ Es regnet ?. Nun ja, da müssen wir jetzt durch. Beim Frühstück überlegen wir, wo es denn nun die beiden letzten Tage vor der Heimreise hingehen soll. Da wir bei den letzten Etappen ziemlich reinhauen mussten, wollen wir es ruhig ausklingen lassen: nicht so weit, viel Zeit zum Verweilen. Unsere Wahl fällt auf Düsseldorf, dass keinesfalls so nah an Köln liegt, dass man sich die bekannte Feindschaft zwischen beiden Städten erklären könnte: Es sind 55 km und Leverkusen liegt noch als Puffer dazwischen ?. Weil wir ein günstiges Hotel finden, beschließen wir, es nun mit dem Radfahren genug sein zu lassen und einfach mal zwei Tage an einem Ort zu bleiben.
Als erstes fahren wir nun in Köln zum Bahnhof und reservieren uns und den Fahrrädern eine Rückfahrt nach Hause. Grade so ergattern wir noch Fahrkarten für Samstag 16 Uhr ebbes. Danach erfragen wir uns die Zufahrt zur Hohenzollernbrücke und finden endlich den berühmten Liebesschloss-Cache, den wir schon mal vergeblich gesucht hatten ???. Elke hält ja nix von Liebesschlössern, wir hingegen haben selbst seit vielen Jahren eines, an der Mainzer Südbrücke, und das ist nicht nur ein Liebesschloss sondern auch ein Geocache.
Bei fiesem Nieselregen – das Niederschlagsradar zeigt ihn gar nicht an – schlagen wir uns durch bis zu einem Ort namens Flittard, wo wir herrliche heiße Waffeln mit Kirschen und Sahne und Eis (Volker) bekommen, was unsere Laune schlagartig verbessert. Der Regen hört derweil auch auf, und es geht trocken weiter. In Flittard entdecken wir dank Geocaching noch ein technisches Schätzchen, eine optische Telegrafenstation von 1834, Teil der Verbindung von Köln nach Berlin, die über 61 Relaistationen lief und wie der Name sagt, Telegramme durch Lichtsignale übertrug.
In und um Leverkusen ärgern wir uns sehr über die miserabel ausgeschilderten
Radwege bzw Umleitungen wegen Bauarbeiten. Welchen Sinn macht es, die Umleitung nach Monheim so auszuschildern, dass man sie nur sieht, wenn man aus Monheim kommt? Wir verfluchen den Verkehrsdezernenten von Leverkusen, sämtliche Radwegbeauftragten des Landkreises und sicherheitshalber auch noch den Verkehrsminister von NRW.
Als wir den Weg in nämliches Monheim dann doch noch gefunden haben, wird es aber ganz hübsch, die Orte sind nett, vor allem Kirdorf hat eine sehr schöne Rheinfront mit historischen Häusern. Besondes gut gefällt uns die Fahrt durch die Baumbeger Aue/Urdenbacher Kämpe, hinter einem Altrheinarm gelegen, mit weidenden Kühen und vielen lebendigen und abgestorbenen Pappeln. Und vor allem: es war dort mucksmäuschenstill , ich hab jedenfall nichts gehört, Volker nur seinen Tinnitus ?.
Wir machen einen kleinen Abstecher durch den hübschen Benrather Schlosspark, bis uns vor Düsseldorf zeitweilig wieder der rechte Weg nicht angezeigt wird, was dem Verkehrsdezerneten von Düsseldorf die gleiche Schelte einbringt, wie seinem Amtskollegen aus Leverkusen ?.
Nach Düsseldorf rein und in die Altstadt geht es am End aber doch ganz gut und kurz nach 18 Uhr erreichen wir das Hotel Barcelona. Es liegt quasi an einem Ende der „längsten Theke der Welt“, über einem Irish Pub und auf den Betten liegen Ohrstöpsel bereit ??. Wir tragen unsere Fahrräder in den 1. Stock, d.h., Erika wird von dem netten Guy aus dem Pub nach oben geschleppt.
Sie ist wirklich mehr als beeindruckend, diese Düsseldorfer Altstadt: Eine Kneipe an der anderen so weit das Auge reicht, und alle drinnen und zweireihig „uff de Gass“. Das Schlüssel ist gefühlt so groß wie das Hofbräuhaus. Dutzende Wirtschaften mit eigener Brauerei (Microbreweries nennt man das auf Neudeutsch, ist voll im Trend, gibt es hier – und in Köln – schon immer). Es ist lebhaft, laut und lustig, ohne dabei Hektik zu verbreiten. Lebensfreude pur. Die Kneipen haben entweder ganz traditionelle Namen oder auch das Gegenteil (Kuhstall, Villa Wahnsinn, Leise war gestern), in einer Straße finden wir nur spanische Restaurants. In Düsseldorf trinkt man natürlich Alt (aus ähnlichen Gläschen wie in Köln) und man bestellt nur einmal, danach wird nachgeliefert bis man dem Köbes abwinkt. Wir haben auch Getränke namens Süßer Arsch oder ?? (ja so heißt das ?, haben wir nicht probiert!) im Angebot gesehen. Köln ist ja schon eine Nummer für sich, die Altstadt von Düsseldorf toppt das noch. Dagegen ist Mainz tote Hose hoch 3.
Jetzt aber genug, Volker will die Statistik noch zu Blog bringen. Und weil er es nicht gesehen hat, hier das Animal of the Day: ?. Nein, kein weißes Kaninchen, ein Feldhase!
Fakten: 64 KM, 293 HM, anfangs ? (Kaltfront schiebt sich unter Warmluft) , dann ☁️ (Kaltfront ist durch). Das war‘s dann an absolvierten Rheinkilometern … 1.160 KM ingesamt, davon 45 KM per Schiff, im Schnitt 62 KM am Tag.
? Elke. Wir haben Elke vergessen. Fast jedenfalls. Kein Wunder bei so vielen Kilometern und so vielen lieben Freunden, die wir unterwegs getroffen haben. Mitbekommen haben wir noch, dass Elke Burgen nicht mag, sie findet, die sähen aus, wie faule Zähne (ehrlich, so, sagt sie das!). Dann hüpft sie erzählerisch das Mittelrheintal hoch und runter und lässt sich seitenlang aus über „Mein Köln“. Das müssen wir alles noch nachlesen.