Die Betten im Aqua sind spitze und auch das Frühstück kann sich sehen lassen, eine tolle Unterkunft! Nur das Wetter ?? ?.
Heute wäre Hannes 90. Geburtstag, irgendwo auf einer der zahlreichen Regenwolken sitzt sie und schaut uns zu, wir winken hoch.
Es regnet mehr oder minder dauernd, aber die Strecke ist recht hübsch, durch die Hänge oberhalb des Sees, Obstbäume, Wein und auch Mais wachsen hier und es geht auch mal öfters direkt am Wasser entlang. Wir geraten außerdem in ein Radrennen – einmal um den Bodensee, die Teilnehmer sind aber recht entspannt, wir plaudern mit zweien beim Warten vor einer geschlossenen Bahnschranke. Nach 33 km erreichen wir das schöne Stein am Rhein und wärmen uns bei Tee, Kaffee und Quiche auf. Scheußliches Wetter.
In Stein am Rhein verläßt nämlicher denn auch den Bodensee und fließt, mittlerweile zu einem ordentlich Fluss herangereift, als Hochrhein weiter gen Westen. Wir folgen ihm, unser Ziel ist der berühmte Rheinfall, der zu Unrecht „von Schaffhausen“ heißt, weil er nämlich ein ganzes Stück dahinter in Neuhausen liegt. Oder unterhalb von Schloss Laufen, wie man‘s nimmt.
Wir nehmen uns ausgiebig Zeit, das Naturschauspiel von allen, wirklich allen Seiten zu bewundern: erst hoch zum Schloss Laufen, von dort steigen wir die steilen Treppen herab über verschiedene spektakuläre Aussichtspunkte bis ganz nach unten. Wir stehen ganz dicht am gewaltigen Wasser, die Gischt nebelt uns und alles ein. Toll. Eindeutig kein Spielzeugwasserfall ?.
Wie der Rheinfall entstanden ist wird auch erklärt. Schuld war mal wieder die Eiszeit, die Gletscher schütteten das Bett des Rheins zu und er musste ausweichen. Der neue Flusslauf führte über einen harten Untergrund aus Kalk, dort, wo der Fluss dann wieder sein altes Bett erreicht, hat er den leicht abtragbarem Schotter des Gletschers weggespült. Die harte Kante ist aber geblieben, und da stürzt er heute 23 Meter in die Tiefe.
Nach der ausgiebigen Besichtigung geht es weiter zu unserem heutigen Tagesziel Jestetten. Wir passieren die deutsche Enklave Büsingen, ein politisches Unikum. Überhaupt ist der Grenzverlauf D/CH hier mehr als verwirrend. Wir wissen meist nicht, in welchem Land wir uns gerade befinden.
Unser Hotel „Zum Löwen“ in Jestetten hieße wohl besser „Zum Tiger“, denn uns begrüßt ein Inder nebst Gattin. Das Restaurant nebenan führt sein Bruder und das ebenfalls indische Personal sind wohl die Cousins … ma waas es net. Der Koch scheint kein Inder zu sein, oder er hat gelernt, wie man Jägerschnitzel und Konsorten zubereitet, die Speisekarte ist nämlich gutbürgerlich deutsch und es schmeckt ganz manierlich.
Fakten: 65 km, 625 Hm ?, Quartier in Jestetten, Hotel zum ?