Das Frühstück im ? ähh … ? ist passabel, nur der Kaffee ? fast ungenießbar. Als Vergeltungsmaßnahme läßt Volker eine Banane mitgehen, die zum ausschließlich Verzehr vor Ort gedacht war. Man kann den Indern ja nicht alles durchgehen lassen.
Kurz nach dem Start stellen wir fest, dass wir uns keine 30 km von Zürich befinden … in der Einflugschneise des Flughafens – ein A380 ✈️ rauscht tief über uns hinweg, es ist wie zu Hause ?.
Vorbei an vielen abgeernteten Sonnenblumenfeldern radeln wir hoch und runter durch die südlichsten Gefilde von Baden-Württemberg.
Oben bei Buchberg können wir Milane und einen Bussard beim Jagen oder Spielen beobachten, sie bieten uns eine wahre Flugshow, zum Teil fast auf Augenhöhe. Klasse!
Die Sache mit den Indern läßt uns aber keine Ruhe, die verfolgen uns ja nun schon seit Liechtenstein. Zu allem Überfluss passieren wir auch noch die „Indermühle“ mit einem riesigen Silo, wir mutmaßen für Sonnenblumenkerne. Vermutlich ernten die Inder sie mit Pinzetten, wie sonst kann es sein, dass die Pflanzen samt Köpfen da noch alle stehen, nur die Kerne sind weg. Und dann ab damit in die Indermühle. Unser Verdacht auf eine heimliche indische Infiltration der Republik erhärtet sich auf dem weiteren Weg vorbei an Vorgärten, die statt mit ordentlichen deutschen Gartenzwergen mit Elefanten und Tigern dekoriert sind ?.
Die vom Radführer als sehenswürdig angepriesene Altstadt von Waldshut entpuppt sich als sehr übersichtlich: Rein durch Tor 1, 200 m weiter raus durch Tor 2, dazwischen 2 Eisdielen, 1 Pizzeria und ein Döner. Hinter Tor 2 stoßen wir zum Glück auf den Rheinischen Hof, der uns eine ordentliche deutsche Vesper serviert und Erika mit Strom versorgt.
Nach ein paar kleinen Geocaches und dem Blick auf das AKW Leibstadt (ja, auch die Schweiz hat Atomstrom ?) erreichen wir Laufenburg beidseits des Rheins, also deutsch und schweizerisch. Hier hatten uns beide Radführer eine 12m schmale Rheinschlucht mit Stromschnellen (Louffen =Laufen) versprochen, vergaßen allerdings zu bemerken, dass das Ensemble bereits 1908 gesprengt wurde. Da haben wir uns bei den Bewohnern ganz schön blamiert mit unseren Fragen, wo das denn sei.
Laufenburg zeigt sich uns auf beiden Seiten überaus malerisch und in etwa so lebhaft wie der Mainzer Hauptfriedhof Mittwochs abends im November bei Schneeregen. Nur die südeuropäische Gastronomie hält durch (nein, hier keine Inder), beim Griechen gibt‘s „ein Viertele Nauossa“. Da merkt man doch, dass Europa zusammenwächst ?. Volker bemerkt mit Entsetzen, dass das in Waldshut in der Mittagspause gebuchte Hotel Engel in Murg de facto in Murg 2 liegt, und das ist den Bersch enuff. Nun ja, sowas sieht immer schlimmer aus als es danach ist, in 15 min waren wir oben.
Nach einem flotten Abendessen haben wir stilecht unserer Sonntagabendbeschäftigung gefrönt und Tatort geguckt. Elke plaudert danach über Einstein, Atomstrom, Fische und Chemie, ein Rundumschlag. Man könnte fast meinen, sie war woanders als wir heute ?.
Fakten: 68 km, 632 Hm. Quartier im Gasthaus Engel, Murg (klasse Spätzle). Animals of the Day: Milane.