(Goldener) Oktober

Eifel-Wiesbaden-Pfalz-Westerwald vom 11. bis 26.10.2021

Vier Wochen zu Hause – es wird Zeit mal wieder wech zu fahren 😂. Wir warten noch das Siemens-Wochenende mit Volkers Ex-Kollegen ab (sehr gelungen, super Wetter, gute Stimmung) und düsen am Montag hinfort.

Eigentlich wollten wir gleich in die Pfalz, aber die mag_delaines bitten um einen betatest ihres neuen Werks am Freitag und das wäre uns bissel kurz für die Südpfalz. Also ziehen wir den Besuch bei Peter & Co. in Naunheim vor.

Wladimirs Stolz! 80 kg

Die Tage vergehen wie im Flug mit Küken gucken und Kürbis bewundern (Montag), Cachen (Dienstag), Mayen und das Schierfer-Schaubergwerk in der Genoveaburg besuchen (Mittwoch) und 20 Tradis auf den Traumpfad um Burg Eltz werfen (Donnerstag).

Über das Wetter decken wir das Mäntelchen des Schweigens, nur am Donnerstag an Burg Eltz war es mal für 2 Stündchen sonnig.

Das Schieferbergwerk im Unter-Untergeschoß der Genovevaburg ist wirklich beeindruckend. Die Firma Rathscheck hat hier im 2. Weltkrieg Stollen reingesprengt, die als Schutzräume dienten. Ein paar ältere gab es vorher schon. Hier könnte man einen sensationellen Geocache reinbauen à la Weilburg und Dillenburg. Nur noch besser! Ich setze mal den Peter drauf an, nach Connections zu suchen. Begeistert scheint er aber nicht zu sein. Nun ja, gut Ding will vielleicht Weile haben. Ist nur so ’ne (Schnaps-)Idee.

Mayen: Schieferbergwerk - Eifelführer - Eifelreise
Im Deutschen Schieferbergwerk: Stollen unter der Burg
„Meine“ Burg. Hier war heute Hochbetrieb
Moselschiefer am Elzbach

Cacher Achtung SPOILER: Monuments Men

Am Freitag testen wir das neue Werk der mag_delaines und das passt auch PRIMA in genau diese Kategorie: Cachen im Museum! OK, nicht im, aber drumherum! Und eine sensationelle Kiste, die PR83, das Phantom aka Patrick 😉 gebaut hat. Großes Kino! Und wieder viel gelernt über die amerikanischen Kunstschutzoffiziere (Monuments Men) die im 2. WK Kunst aller Art vor der Zerstörung oder Verschleppung gerettet haben. Hier im Museum in Wiesbaden war ein Central Collecting Point, an dem die aus deutschen Verstecken geretteten Kunstwerke gesammelt und katalogisiert wurden. Die Amerikaner wollten sich trotz gegenteiliger Beteuerungen wohl einiges als Beutekunst unter den Nagel reißen, was dank des mutigen Einschreitens des Standortkommandanten Walter Farmer und der amerikanischen Presse verhindert werden konnte. Dank des von ihm initiierten Wiesbadener Manifests wurden 200 bereits in die USA verschaffte Kunstwerke wieder zurück nach Deutschland gebracht.

Ein Cache zum Thema Beutekunst – das kriegen auch nur die mag_delaines hin, ein solches sperriges Thema in einen großartigen Cache zu verpacken! An dem ist nur die Start-und Ziel-Kiste sperrig 😂.

17. – 22. Oktober: Bad Bergzabern

Nach einer Übernachtung in Kostheim (Uschi indoor, Volker HoGo-door) geht es am Samstag in die Südpfalz nach Bad Bergzabern kurz vor die französische Grenze. Sonja und Axel haben uns auf die Schlurie-Caches aufmerksam gemacht, kleine Wanderrunden mit trickreich umgebauten Vogelhäuschen.

Wir stehen beim Weingut Hitziger, das einen recht großen Stellplatz mit V+E für 10 Euro am Tag anbietet. Die machen hier richtig Kohle, der Platz ist ständig rappelvoll mit 10-12 WoMos. Macht pro Woche 10x10x7 = 700 Euro, vorsichtig nur auf 20 Wochen gerechnet kommen da 14.000 Euro zusammen. Ein schöner Verdienst für praktisch keine Arbeit. Plus der Umsatz, den die Leute machen, die schleppen nämlich hier kistenweise Wein in ihre WoMo-Garagen. Es sei den Hitzigers gegönnt. Uns haut der Wein allerdings nicht vom Hocker. Er ist nicht schlecht, aber eben auch nicht besonders gut. Durchschnitt. Getrunken wird er natürlich trotzdem!

Als erstes gleich mal ne kleine Weinprobe

Am Sonntag jagen wir den Pöppel Hubi letterboxmäßig durch BZA und machen um 14 Uhr eine sehr informative Stadtführung. Danach kennen wir das Städtchen ganz gut.

Schloss
Die evangelische Marktkirche mit Campanile
Schönstes Renaissancehaus der Pfalz – leider marode

Den Weinbrunnen hat Gernot Rumpf geschaffen, von ihm stammt in Mainz auch die Umrandung der Heunensäule. Und auch hier hat er sein Markenzeichen hinterlassen: ein Mäuschen läuft auf dem Brunnenrand. Die Symbolik der vier großen Tiere erklärt uns die Stadtführerin: Nach einem Schoppen ein bist du sanft wie ein Lamm, nach dem 2. lustig wie ein Affe, der 3. macht dich mutig wie ein Löwe. Das 4. Tier ist eine Wildsau 😂.

Viereckige Tore hatten die Bauern; hier passten die kantigen, hohen Heuwagen durch. Die runden Tore gehören zu Winzergehöften, deren Wagen waren mit Trauben oder Fässern nicht so „eckig“ beladen und auch nicht so hoch.

Historisch unbedeutend, aber sehr schön! Im Hintergrund der Bismarckturm.

Wir werfen auch einen Blick ins Schloss und in die kleine Bergkirche. Hier erfahren wir von den Böhämmer-Vögeln, Bergfinken, die hier früher mit Blasrohren gejagt und als Delikatesse an die an die Franzosen verkauft wurden. Sachen gibt’s …

Upps – ne Satellitenstation

Am Montag ist dann endgültig Schlurie-Cachen im Wald angesagt: Mit den Rädern fahren wir ins Nachbarort (boah – ist das steil stellenweise!), binden unsere Fahrräder da an und laufen so um die 5 Kilometer einen Teil des Nonnensusel-Wegs (benannt nach einer Susi aus so ’nem ollen Heimatbuch). Es geht – wie könnte es anders sein – nicht zu knapp bergauf (für meinen Geschmack) und überall sind Keschde (auch was für meinen Geschmack).

Die Vogelhäuschen sind KLASSE! Eins doller als das andere.

Klingenmünster Burgenweg

Wir gehen von Burg Landeck aus und sparen ca. 2 Kilometer

Am Dienstag kriegen wir Besuch! Beate und Mike kommen aus Mainz und wir machen eine schöne Wanderung von Klingenmünster aus über den Burgenweg. Nun ja – die einzige Burg, von der noch gut was übrig ist, ist Burg Landeck. Von den Ruinen Schlössel und Heidenschuh ist nichts bzw. kaum noch etwas zu sehen. Das Wetter wird im Lauf des Nachmittags immer besser bis hin zu strahlendem Sonnenschein. Geht doch!

Gipfelpanorama
Blick in die Rheinebene

Gegen 17 Uhr erreichen wir wieder Burg Landeck, erfreulicherweise bewirtschaftet, und genehmigen uns ein alkoholisches Erfrischungsgetränk. Danach geht’s nach BZA ins Restaurant Taberna wo wir ganz vorzüglich und in angenehmer Atmosphäre dinieren.

Mike und Beate fahren erst uns und dann sich nach Hause. Ein schöner Tag!

Noch mehr Vogelhäuser und Ignaz

Wetter 🌞

Bevor das Wetterglück uns wieder verlässt, satteln wir die Hühner und radeln am Mittwoch morgen nach Gleiszellen-Gleishorbach. Wer sich wohl diesen Namen ausgedacht hat? Nennen wir es GZGH. Es geht mal wieder mörderisch steil den Berg rauf zum Startpunkt der VHT 3-Nistkästen. Das ist die längste der 3 Runden mit gut 8 Kilometern. Und die beste. Unfassbare Vogelhäuser, viele auch mit elektrischen Gadgets.

Besonders witzig und knifflig war der Buchstaben-Bussard mit der (eigentlich einfachen) Frage: Wer hat’s erfunden? Auf die Antwort „Schlurie“ sind wir aber erst gekommen, nachdem wir schon 100 Meterweiter waren. Ganz intuitiv hatte Volker die Schalter aber richtig umgelegt. Leider haben wir grad hier kein Bild gemacht.

Herbststurm: Tief IGNATZ trifft Deutschland und bringt Orkanböen, Gewitter  und Regen

Am Abend zieht sich der Himmel dann zusammen und in der Nacht kriegen wir „Besuch“ von Sturmtief Ignaz. Er zauselt, heult und pfeift, lässt die Fahrradplane flatteren und den ganzen HoGo wackeln. Eine unruhige Nacht. Es stürmt den ganzen Donnerstag weiter, bis in den Abend hinein. Dann isser wech, der Ignaz.

Am Freitag ziehen wir erst mal um auf den Stellplatz in der Stadt, trauen uns dann wieder raus in den (ordentlich zerzauselten) Wald und laufen die letzte drei Vogelhausrunden, VHT 2. Auch wieder sehr, sehr geil. Landschaftlich ohnehin die schönste Runde, weil es erst durch offene Landschaft geht, ein kleiner Grabenbruch sorgt hier oberhalb von Pleisweiler für kleine Weinanbauflächen, umgeben von Wald.

Wir kommen gut voran, bis uns „Pythagoras“ ausbremst: Bestimmt eine dreiviertel Stunde stümpern wir rum, bevor uns die glorreiche Idee dämmert, dass wir uns in der Länge der beiden Katheten krass verschätzt haben. Die sind nämlich knapp 30 cm lang und nicht 20 🙈.

Nun denn 🤷‍♀️🤷‍♂️.

Nach dem Bonus fahren wir nicht gleich zurück, sondern machen noch einen Abstecher nach GZGH. Warum? Wir haben mal wieder eine Reaktion auf unsere Logs bekommen:

Spätestens hier fragten wir uns aber wirklich, ob jemand, der so Sachen baut und in den Wald schleppt noch ein Leben neben dem Geocachen hat, also so mit normalen Dingen wie Arbeit, Einkaufen, Essen. Freunde oder Kollegen, oder sogar ne Familie, Kinder oder wenigstens ne Katze. Aber wann sollte er sich darum kümmern können 🤔? Also doch ein einsamer, verschrobener Bastel-Nerd ohne soziale Kontakte, der seinen Lebensinhalt im Umbauen von Vogelhäuschen findet? Aber dann müsste er zum Lachen in den Keller gehen, und das tut er ganz bestimmt nicht, dieser Schlurie 😂😂. Nun ja, wahrscheinlich werden wir es nie erfahren. Wir sind jedenfalls froh, dass es ihn – dich – gibt, lieber Schlurie.

Hallo Usch, Volker,
Seid ihr zum Urlaub hier, oder aus der Nähe? Ja habe eure Logs mit Freude gelesen. Falls ihr noch in der Nähe seid, einfach bei MRW 01 klingeln. Würde gerne Euren Wissensdurst hinsichtlich meiner Person stillen.
Nerd ist ja eine Sache der Definition oder Sichtweise. Aber ich kann beruhigen, es gibt eine Frau und sogar einen Erben.
Und ja, ich arbeite nebenbei und habe auch noch andere Hobbys.
VG Mirko

Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Allerdings dauert es mal wieder eine Weile, bevor wir den nämlichen Cache auch entdecken und wissen wo wir klingeln sollen. Und wirklich, uns wird geöffnet und in einem kleinen Plausch mit Schlurie stellt sich raus, er ist kein Einsiedler mit wirrem Harr und irrem Blick, der inmitten von halbfertigen Nistkästchen haust, sondern ein ganz normaler (geschätzt) Mittvierziger.

Wir genießen noch das wirklich herrliche Ambiente der idyllischen Winzergasse und beenden den Ausflug daselbst mit einem köstlich trocken ausgebauten Muskateller.

Oh Du schöhöhöner …

Am Samstag heißt es Abschied nehmen von der Pfalz. Da Alfred keine Zeit für uns hat (er muss die Steuererklärung machen und einen komplizierten Antrag beim Landessportbund stellen – schön dass er mit 90 keine anderen Probleme hat 😂), fahren wir kurzerhand nach Zwingenberg und treffen uns mit der Familie. Wir übernachten auf dem inzwischen bekannten Stellplatz an der Melibokushalle, wo uns Fenja, Sohel und Abi am Sonntag morgen zum Frühstück besuchen. Danach geht’s weiter in den Westerwald.

An der „Westerwälder Seenplatte“ – 7 ehemalige Fischteiche, die bereits im 17. Jahrhundert von den Grafen/Fürsten zu Wied angelegt wurden, hat Volker einen hübschen Stellplatz ausgemacht. Eine Frau mit Hund gesellt (oder besser: ungesellt) sich später noch neben uns, ansonsten ist hier tote Hose.

Wir laufen ein Ründchen durch den bedosten Wald und genießen das schöne Wetter.

Montag/Dienstag besuchen wir dann als Abschluss Annette und Christoph in Woldert und verbringen schöne gemeinsame Stunden. Es ist immer sehr entspannt bei den beiden, so richtig zum Wohlfühlen.

Am Montag machen wir eine kleine Radtour und kommen dabei an diesem fantastischen Tor vorbei – man fühlt sich wie bei Game of Thrones:

Am Dienstag dann noch ein kleiner Spaziergang zusammen mit Pablo und Flash:

Auch hier macht der Westerwald dem Liedanfang alle Ehre – schön ist er. Und zum Glück pfeift der Wind nicht kalt.

Mammutbäume im Westerwald (kein Scherz!)

Und dann geht es ab nach Hause 🤷‍♂️🤷‍♀️. Der Hogo wird winterfest gemacht, denn die ersten Nachtfröste stehen an. Mal sehen, wann er das nächste Mal raus darf.

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