Grenzwertiges, eine Doppelburg und viel junges Gemüse

Volker meint, jetzt wo wir mobile Rentner sind, haben wir entweder immer oder nie Urlaub. Das Wort passt nicht mehr. Also fahren wir nun nicht mehr in Urlaub, sondern nur noch WECH.

never fahr wech with a dreckisch WoMo

Das heutige WECH ist der Auftakt zu unserem Sommerurlaubwech 2021 und wird uns erst mal nach Dresden führen, zur Familie, die wir seit anderthalb Jahren nicht mehr gesehen haben. Aber gemach! Da fahren wir gemüüüüütlich in drei Etappen hin. Und bevor wir überhaupt fahren, muss der HoGo noch in die Wäsche. Da kennt Volker kein Erbarmen 🤷‍♀️.

Die erste Etappe führt uns in die Suburbs von Herleshausen zum Gärtnerhof Im Zipfel. Landvergnügen! Eine super Alternative zu überfüllten Stellplätzen einer- und Wildcampen andererseits. Hier haben wir mal wieder einen Volltreffer gelandet: wir stehen mutterseelenallein auf der grünen Wiese neben einem Bio-Gemüse-/Blumenfeld.

Alleinstellungsmerkmal

Weil der Bauer die Wiese noch mit Kompost düngen will, fahren wir den HoGo noch ein paar Dutzend Meter zurück und stehen nun neben einem Feld mit Demeterweizen rechts und ein paar Foliengewächshäusern links. Total lauschig.

Es ist noch gut Zeit für einen kleinen Ausflug, also holen wir die Erika und Volkers namenloses Rad vom Rack. Ziel ist die Brandenburg, eine mittelalterliche Burgruine. Schon unterwegs halten wir ein paar Mal an, denn die Gegend ist ehemaliges Grenzgebiet und da weist einiges drauf hin. Ein Einheimischer erzählt uns vom Grenzzaun und dass unterhalb der Burg die Grenze mit scharfen Hunden bewacht wurde. Die Brücke über die Werra war auch bis 1990 abgerissen und wurde dann wieder gebaut. Eine wunderschöne Allee  nur für Fußgänger und Radfahrer führt dahin.

Wir strampeln mit den Rädern bis hoch zur Burg und treffen dort auf eine große Gruppe, die Geburtstag feiert. Sogar mit Livemusik, eine Miniband gibt rockiges Liedgut zum Besten, Bryan Adams, Westernhagen (Johnny Walker) und den guten alten Degenhardt. Sehr sympathisch!

Die Gruppe hat auch eine Führung im Burgmuseum gebucht und wir werden eingeladen, daran teilzunehmen. So kommen wir in den Genuss interessanter Informationen und vor allem kommen wir auf die Aussichtsplattform. Hier hat man wirklich einen tollen Blick über die Doppelburganlage und das Tal.

Blick von Burg 1 zu Burg 2

Die Werra mäandert in großen Schleifen, das ist wohl eine gute Seite der innerdeutschen Grenze: keine Flussbegradigung! Die Ost-Schleifen waren Brachland und sind es eigentlich heute immer noch; die von Westen zugänglichen waren und sind bewirtschaftet. Das sieht man nach über 30 Jahren immer noch.

Zurück bei unserem Zuhause geht es ans Kochen, es gilt aus den mitgebrachten Resten was zu zaubern: Ein kleiner Hokkaido, Zucchini, Tomate, Schafskäse. Da geht was!

Um das Glamping komplett zu machen, baut Volker die SAT-Anlage auf und wir leiden mit den tapferen Österreichern, die dem Ansturm der Squadra azzura über 100 Minuten standhalten. Dann gewinnen die Italiener in der Verlängerung mit 2:1 😢.

Nach einer schön kühlen Nacht mit etwas Zugverkehr auf der nahe gelegenen ICE-Strecke (die sind recht leise) begrüßt uns der Sonntag mit erblühten Zucchini, Sonne und Frühstück 😋.

Hier noch ein paar Impressionen vom Tag:

Und jetzt auf nach Erfurt!

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