Schweißtreibend!

Freitag, 7. Juli 2023

Wir gehörten des Landes verwiesen, wenn wir diesen herrlichen Stellplatz nach einem Tag schon wieder verlassen würden! Das tun wir natürlich nicht. Allerdings verpennen wir fast den ganzen Vormittag (10:20 bzw. 11 Uhr ich), war halt sehr spät gestern 🥱😴.

Die Sonne strahlt was das Zeug hält und der Berg ruft! Dieser hier:

Er heißt Hoven und ist ein „Inselberg“, also ein freistehender Berg, der eine 360° Rundumsicht verspricht. Das alles auf „nur“ 368 m Höhe und in der Kategorie grün, also leicht. Doch Obacht! Es ist natürlich das norwegische leicht! Was bei denen Oma und Opa vor dem Mittagsschläfchen mal kurz hochspazieren, wächst sich bei mir gern zu einer anstrengenden Wanderung aus. Aber es sieht wirklich ganz moderat aus, was sich da auf nur gut 2 Kilometern an Steigung präsentiert:

Also rein in die Wanderpumps und auf geht’s. Den Weg zum Gipfel säumt im Übrigen eine ganze Reihe Geocaches, da hat man (also ich) einen Grund zum Verschnaufen. Und den braucht es! Der Weg ist deutlich steiler, als es von ferne den Anschein hat. Und natürlich felsig, hier zudem noch stellenweise sandig. Doch schon unterwegs sind die Ausblicke ganz wunderbar.

Reiterhof mit Campingwiese am Strand. Auf dem schwach sichtbaren Weg nach links oben sind wir gestern abend die Küste entlanggeritten.
Blick nach Nordosten in das Tiefland

Ein Blickfang ist der Golfplatz Lofoten Links, der teils als nördlichster Golfplatz Europas/der Welt bezeichnet wird. Ich wollt es mal wieder genau und richtig wissen und hab recherchiert: Der nördlichste ist er nicht, auch nicht der in Tromsö, und erst recht nicht Fairbanks/ Alaska oder Rovaniemi in Finnland, sondern der Hammerfest und Kvalsund Golfclub. Auf der gleichen geografischen Breite 70°40′ liegt der Uummannaq Golf Course auf Grönland, aber da spielt man auf Eis, nicht auf Rasen und die greens heißen whites 🥶.

Blick auf den Golfplatz aus ca. 150 Meter Höhe
So sieht in Norwegen eine „leichte Wanderung“ aus
Geschafft

Nachdem wir uns oben in alle Richtungen umgeschaut und das wirklich grandiose Panorama genossen haben, geht es auf den steilen Rückweg.

Rückweg über das Golfplatzgelände, direkt an Abschlägen und Greens vorbei.
Übrigens haben wir am Gipfel zwar nicht den letzten Geocache, dafür einen Golfball in einer Felsspalte gefunden 🏌️‍♂️

Die Stellen mit Sand und Kies meiden wir tunlichst und suchen uns Passagen auf dem torfigen Untergrund der umgebenden Heide. Es ist aber nicht so schlimm, wie es beim Hoch“wandern“ ausgesehen hat. Trotzdem, ich sag’s nochmal: In die Kategorie „leicht“ fallen in Norwegen Strecken auf nicht ausgeschilderten, felsigen Bergpfaden, bei denen zumindest manche Wandersleut‘ stellenweise die Hände mit einsetzen müssen. Eine Tour in einem deutschen Mittelgebirge, beispielsweise zu einer Berghütte im Pfälzer Wald, würde man hier vermutlich gar nicht als Wanderung einstufen, sondern als Spaziergang. Ich hab vor dem norwegischen „leicht“ jedenfalls gehörigen Respekt und werde keine „moderate“ Tour machen.

Genug gejammert! Zur Belohnung gehen wir am Abend in die fantastische Strand-Sauna:

Sensationell, dieser Ausblick! Und aus dem Holzfass direkt ins Nordmeer zum Abkühlen – unvergesslich!!! Das verdient wirklich einen Superlativ!

Bucket list-Eintrag „Schwimmen im Nordatlantik“: check ✔.

Das Wasser ist nicht wirklich warm, klar, aber weit entfernt von angeblichen 11 bis 12 Grad, wie meerestemperatur.de oder seatemperature.info einen glauben machen wollen. Wir sind mit dem Kühlschrank-Thermometer rein (also richtig rein, nicht am Strand mal in die Dünung gehalten) und haben gemessen: Es sind knapp 16 Grad. Dann noch ein bissel windgeschützt in der Abendsonne liegen – das Leben kann so einfach sein?

Volker will dann sein Sonnenprojekt angehen, aber leider zieht Nebel auf und es wird nix draus. Das Sonnenfoto müssen wir auf einen anderen Platz und eine andere Nacht verschieben. Potentielle Orte mit freiem Blick nach Nordosten gibt es hier oben an der Küste ja genug und die Mitternachtssonne auch noch eine Weile (am Nordkap ist am 29. Juli Schluss).

Ein Kommentar

  1. Hallo Uschi und Volker,

    endlich habe ich es geschafft mal auf euren Blog zu kommen. Erst jetzt, Schande über mein Haupt. Echt klasse, wie ihr das macht. Bei den Euroradlern macht das ja unser Chefguide Thomas Will. Ich wäre da viel zu müde. Aber ich habe es ja auch nicht geschafft meine persönliche Nachbereitung der Kanalinseltour fertigzustellen. Habe momentan wieder zu viele Baustellen aufgemacht.
    Also dann noch viel Spaß in Norwegen und schöne Grüße aus dem heißen Kostheim.

    sendet euch

    Jupp

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