Tag 4: Von Bad Ragaz nach Sevelen resp. Vaduz

36,5 Grad Celsius

Laut Volker das Zauberwort für unser Vormittagsprogramm. Wenns nach mir geht hätte man auch erst mal sagen können: Wo fährt das Postauto ab? Aber 36,5•C ist natürlich spektakulärer, weil ?.

Dennoch beginnen wir mit dem Postauto, das ein ausgewachsener Omnibus ist, der um 9:38 Uhr abfährt und zwar vor dem Postamt ?. Auf ganz schmaler Straße und nur Zentimeter vom Abgrund fahren wir längs der sprudelnden Tamina Richtung Altes Bad Pfäfers. Hier nun beginnt das Abenteuer des kleinen Touristen ?, der Weg zur Quelle des Bad Ragazer Heilwässerchens. Das sprudelt nämlich mit …. genau … 36,5 Grad Celsius hier aus dem Berg. Aber nicht einfach nur so, oh nein.

Nach Einwurf von 2 x 5 Fränkli lässt uns das Drehkreuz in die Quellschlucht,

die fast eine Höhle ist, kaum dringt das Tageslicht von oben herein und von unten rauscht die Tamina so laut, dass man sich nur halb schreiend unterhalten kann. 600 Meter geht es so ins Dunkle (mittlerweile trüb erleuchtet), es ist arsch kalt und ziemlich klamm.

Dann zweigt links ein blau erleuchteter Tunnel ab

Nach der klammen Kälte begegnet uns hier eine dumpfe Wärme, immer wärmer, je näher wir uns dem Quelltopf nähern. Irre.

Um 1240 haben Jäger die Quelle entdeckt und Mönche eines nahe gelegenen Klosters haben ihr sogleich Heilkräfte nachgesagt, kein Wunder bei der außergewöhnlichen Temperatur. Ab 1630 wurde das warme Wässerchen erstmals in isolierten Rohren von der Quelle ins nebenan gebaute prächtige Badhaus und ab 1840 sogar weiter nach Bad Ragaz geleitet. Doch anfangs, im Mittelalter, wurde vor Ort gekurt: Mit Seilen und Körben wurden die „Kurgäste“ herabgelassen und blieben bis zu 10 Tage ununterbrochen im Wasser. Das sollte die Krankheiten durch die dann völlig aufgeweichte Haut wegspülen. Ein Tipp von Paracelsus, dem ollen Quacksalber. (Anmerkung: Volker geht lieber nach Lindenfels).

Toll war das!

Um 11 Uhr bringt uns der Schluchtenbus wieder ins Ort und bei Kaffee und WLan planen wir den weiteren Tag. Der steht unter dem Motto: Immer auf‘m Damm lang.

So rauschen wir durchs “Heidiland“ sogar vorbei an Weinbergen, was in mir die lästerliche Vermutung aufkommen lässt, der Alm-Öhi war in Wahrheit Winzer. Aber lassen wir das.

Inzwischen wird der Wetterbericht zur Realität: Opulente Wolken türmen sich im Westen:

Aber noch tangiert uns das nicht. Beizeiten sind wir in Sevelen in unserer heimeligen Unterkunft mit eigenem Gärtchen ?? und einer ganz lieben Gastgeberin aus Sachsen. Überhaupt treffen wir in der Schweiz sehr, sehr viele Ein-, Aus- resp. Zuwanderer.

Schnell die Klamotten abwerfen und mit dem Rad rüber nach Vaduz zum Nachmittagsprogramm.

Vaduz. Jo. Muss man mal gewesen sein. Mal. Also einmal. Das reicht. Das wissen wir jetzt.

Keine nennenswerte Altstadt. Ein Eisbällchen für 3 Franken (ok, es war recht groß) und viel Kunst. Der Ableger von Bad RagARTz.

Auch das neue Landtagsgebäude  (also sowas wie der Reichstag oder Bundestag inklusive Bezirksgemeindeverwaltung, alles halt) sollte wohl unter den Begriff Kunst fallen.

allerdings hat es einen merklichen Dachschaden. Oder muss das so? Nein, da sind die Ziegelchen zu ihren Brüdern und Schwestern auf den Gehweg runter.

Und dann haben wir was ganz Tolles gemacht. Oder eher was Dolles.

Wir sind mit dem Touri-Bähnle ganze 35 Minuten durch Vaduz gefahren und haben uns alles Sehenswerte angeschaut. Wahnsinn ???.

Mit uns im ? nur Inder, gefühlt 200, wir kamen uns etwas deplaziert vor?. Unter Beschallung mit alpenländischer Folklore düsten wir erst durch die uns schon bekannte Fußgängerzone und dann in irgendwelche langweiligen Außenbezirke. Und da gingen die Inder voll ab: Helle Begeisterung für Mehrfamilienhäuser, Vorgärten, Apfelbäume, Kühe, ein Kohlfeld, Fußballtraining, alles wurde per Handy  ? gefilmt (die Männer!). Unvergesslich. Unser bleibendster Eindruck von Vaduz (weißt du noch, wie damals die Inder…..).

Und diese tolle Aufnahme vom Schloss haben wir der Fahrt zu verdanken:

Dann aber nix wie weg hier! Die Wolken ☁️?☁️ dräuen inzwischen ganz beachtlich, das kulinarische Angebot in der Stadt ist mäßig und selbst für schweizerische Verhältnisse überteuert, da gehen wir lieber bei Aldi und in unser Gärtchen. Ok, es wurde dann Lidl und wir waren gerade rechtzeitig zurück in unserer schnuckeligen Unterkunft. Rechtzeitig dafür:

Dann gabs das Abendessen halt drinnen.

Fakten: ? 30 km, flach, ? 10 km,  ? 3 km, 200 ??‍♀️im ?, ☀️?⛅️?☁️????????????⛈? ?, B&B Büel in Sevenin

2 Kommentare

  1. Ihr Lieben : ich freue mich jeden Morgen auf Euer Erlebtes und würde am liebsten meinen Schorsch satteln und mitradeln !! Weiter so und super Aufnahmen aus der Höhle (alles ohne Stativ ??) lg uwe

  2. Schee, so ein Blog. Da kann man seine eigenen Erlebnisse nachlesen. Die geraten angesichts der ständigen neuen Eindrücke so schnell aus dem Fokus.
    Wir wünschen auch allen virtuellen Mitreisenden viel Vergnügen ?

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