Schwetzingen

26./27. April 2024

Schwetzingen ist unser erstes Reiseziel. Nicht etwa das bekannte Schloss nebst Garten führt uns hierher, sondern das Wiedersehen mit einer sehr lieben Bekannten, die wir in Villa Palagione getroffen haben. Da hat es sofort zwischen uns gefunkt 💖 💖. Die liebe Sabine wohnt bei Heidelberg und wir haben uns für Samstag Vormittag zum Frühstück im Kaffeehaus am Schlossplatz hier in Schwetzingen verabredet.

Da wir ja nicht so die Frühaufsteher sind, rauschen wir lieber einen Tag früher hier an und ergattern grad so den allerletzten Fleck auf dem WoMo-Stellplatz. Glück muss der Mensch haben! Schön isses hier nicht, aber praktisch und nicht allzu weit vom alten Ortskern.

Von Daheim (A) geht’s über Fenja, Abi und Sohel zum Verabschieden (B) und weiter nach Schwetzingen (C), 95 km
Ein sehr stylischer Anleger mit Sherry vom Weingut PAN, Brot und Oliven

Wir latschen dann die anderthalb Kilometer ins Ort – durch den Schlosspark kann man leider nicht, der ist nur mit Eintritt zugänglich. Für eine Besichtigung fehlt uns diesmal die Zeit, aber wir kennen ihn ja auch schon. In Alt Schwetzingen waren wir aber noch nie und so lassen wir uns von einem kleinen alten Multi herumführen. Sehr liebenswert, das Städtchen. Allerdings wälzt sich der Autoverkehr mitten durchs Ort, die Straße führt genau zwischen Schloss und Schlossplatz durch. Naja, ist ja eigentlich kein Wunder, so ein Fürstenhof brauchte ja auch im 18. Jahrhundert eine ordentliche Verkehrsanbindung. Und ich wage zu bezweifeln, dass es damals in den Straßen und Gassen Schwetzingens ruhiger zuging als heute: klappernde Hufe, knarrende Räder, scheppernde Fuhrwerke, Pferdeäpfel statt Auspuffgase und vermutlich keine Kanalisation. So wirklich romantisch war das sicher auch nicht.

Was uns neben den hübschen Häusern und stattlichen Gebäuden auffällt, ist vor allen ganz viel Kunst. Da sind zum einen die üblichen in Bronze gegossenen Verdächtigen mit (oder ohne) lokalen Bezug.

Aber auch richtig Überraschendes gibt es zu sehen, hier zwei Außen-Exponate des Museums für die Farbe Blau. Jaaa, das gibt es hier wirklich! Leider war es nicht geöffnet.

Und natürlich – an exponierter Stelle direkt vor dem Schloss – das »Glücksschwein von Schwetzingen«. Es entstand zum 1250. Geburtstag der Stadt Schwetzingen 2016 und setzt dem Kurfürsten Carl Theodor (1724-1799) ein Denkmal. Der Preußenkönig Friedrich II. bezeichnete ihn spöttisch als »Glücksschwein, das mehr Länder geerbt als erobert« hätte. Das Militärische scheint dem Kurfürsten tatsächlich eher fremd gewesen zu sein. Stattdessen war er ein Freund und Förderer der Wissenschaften und Künste, vor allem der Musik. Schloss und Park in seiner heutigen Form hat Schwetzingen ihm zu verdanken.

Carl Theodor, leicht bekleidet, mit Mätresse (dito)

Auch den Reizen der Weiblichkeit war der Kurfürst nicht abgeneigt und hielt sich neben zwei Ehefrauen (nacheinander, versteht sich) zahlreiche Mätressen (diese auch zeitgleich). Aus den außerehelichen Beziehungen gingen 8 Kinder hervor! Das einizge eheliche starb direkt nach der Geburt.

Ob dem lebensfrohen Kurfürsten die Huldigung des Künstlers in der obigen Form zugesagt hätte, wage ich allerdings sehr zu bezweifeln. Ist schon dreist, diese Skulptur.

Mit deren Betrachtung beenden wir auch unseren Stadtspaziergang (den Cache haben wir zwischenzeitlich gefunden), und schlendern zurück zum HoGo. Dort gibt es Nudeln mit selbstgemachtem (Bärlauch)-Pesto, durchaus eine Reminiszenz an frühere Familien-Campingurlaube mit den Paddelbooten. Da war auch immer ein großes Glas selbstgemachtes Pesto am Start. Die Kinder schwärmen heute noch davon. Wir auch.

Der Samstag Morgen begrüßt uns mit einem gar prachtvollen Wetterchen und so genießen wir mit Sabine ein herrliches Wiedersehen im Kaffeehaus am Schlossplatz. Besser gesagt vor dem Kaffeehaus im Freien. Über 4 Stunden klönen und dazu (kur)fürstlich in der Frühlingssonne frühstücken! So geht Urlaub!

Gegen 15 Uhr verabschieden wir uns und fahren weiter. Nächster Halt: Welterbe Kloster Maulbronn!

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