25.9.2021
Endlich mal ein sonniger Tag, an dem wir auch nix weiter vorhaben. Also fahren wir nach Rheinhessen und laufen die neue Tradirunde um den Wißberg.
Der Wißberg liegt zwischen Gau-Bickelheim und St. Johann und oben drauf, 270 m über NN ist der noble Golfclub Rheinhessen. Das geht, weil der Wißberg ein Tafelberg ist, oben platt. Der Berg ist aus Kalk und gehört zum Bereich, wo der Ur-Rhein sogenannte Dinotheriensande abgelagert hat, bevor das Gebiet angehoben wurde. In denen hat man Fossilien von Ur-Elefanten gefunden (Dinotherien).
Am Hang liegt die Kreuzkapelle zu der sinnigerweise ein Kreuzweg hochführt. Zu großer Heiterkeit führt hier die Inschrift auf einer Kreuzwegstation:
„Jesus wird ans Kreuz geheftet“. Tja, Nägel waren wohl aus, da musste der Tacker herhalten 😂😂😂. Sorry INRI – ist nicht böse gemeint und wir wollen auch niemandes religiöse Gefühle verletzen.
Die Kreuzkapelle ist wirklich ein kleines Juwel und Anziehungspunkt für Ausflügler aller Art. Heute ist so ein Trecker-gezogener Wagen voller junger Frauen hochgetuckert, die auf der Straße en Tänzchen auf den Asphalt legen. Dass man allerdings per Schild und Kette darauf hinweisen muss, dass der Außenaltar nicht als Biertisch benutzt werden soll, ist schon harter Tobak. Wer ist denn so respektlos? Da verstehen wir auch, dass die Kirche besser verschlossen ist. So lugen wir nur durch ein Fensterchen ins Innere.
Beim Cache Nummer 7 haben wir den Gipfel – also das Hochplateau – des Wißbergs erreicht und haben einen schönen Blick in die Ferne. Der wird von zahllosen Windrädern dominiert. Wörrstadt halt.
Wir schauen uns eine der Selbstschussanlagen, die die Vögel von den Trauben fernhalten sollen, aus der Nähe an. Ein wenig leichtsinnig, denn was aus der Ferne wie dumpfes Ballern klingt, ist direkt davor ein ohrenbetäubendes Knallen, übelst laut. Der offizielle Name „Knallschreckgerät“ passt bestens.
Im Weingut Schnabel erstehen wir dann noch ein Fläschchen leckeren Blanc de noir und schuckeln dann wieder nach Hause.
